NRW Kempener Verein hilft in Kamerun

Kempen · „Haus der Sonne“ konnte dank Spenden zwei Brunnen in Kamerun bauen.

 Der Brunnenbau dauerte mehr als acht Wochen.

Der Brunnenbau dauerte mehr als acht Wochen.

Foto: Haus der Sonne

(biro) Der Kempener Verein „Haus der Sonne“ hat in der ländlichen Region von Bameboro/Mbouda im Westen Kameruns den zweiten Brunnen in Betrieb genommen. Das teilte der Verein, der in der Entwicklungshilfe tätig ist und Kinder und Jugendliche in dem afrikanischen Land unterstützt, mit. Das Projekt habe sich als gar nicht so einfach erwiesen: Bei den Bohrungen für die Wasserstelle in der Nähe einer Kirche und einer Schule stießen die Arbeiter auf Gestein und Geröll. „Das hat viel ausdauernde Arbeit gekostet“, berichtet Christian Eloundou aus Kempen, gebürtiger Kameruner und Vorsitzender des Vereins „Haus der Sonne“.

In 32 Metern Tiefe stieß man endlich auf Wasser. Insgesamt dauerten die Arbeiten mehr als acht Wochen. Neben den Ausschachtungsarbeiten musste ein Gerüst für den Brunnenschacht montiert und der sechs Meter hohe Wasserturm errichtet werden. Auch Rohre mussten verlegt werden.

Zunächst soll ein 3000 Liter fassender Tank vorgesehen. Doch in der Region, die zur Stadt Mbouda gehört, ist die Stromversorgung nicht zuverlässig. Um größere Wassermengen vorzuhalten, schlug der Bauunternehmer deshalb die Installation eines 5000-Liter-Tanks vor. Wegen der unzuverlässigen Stromversorgung wurden außerdem Solarpanele angebracht. „Grüner Strom und sauberes Wasser – besser geht es kaum“, heißt es vom Verein „Haus der Sonne“.

Die Freude unter den Bewohnern über gutes Trinkwasser sei riesengroß, berichtet Eloundou. Und: Frauen und Kindern blieben nun auch längere Wege mit vollen Kanistern von Wasserstellen erspart. Das Trinkwasser sei für alle da und koste nichts. Zwar gibt es in Kamerun auch ein öffentliches Wasserversorgungsnetz. Doch nicht überall liegen Leitungen, und nicht wenige sind defekt. Private Anbieter schließen die Lücke und verkaufen Trinkwasser, was für viele Menschen in Kamerun aber viel zu teuer ist.

Bameboro sei vom „Haus der Sonne“ relativ weit entfernt, etwa so wie von Kempen-Mitte bis St. Hubert, teilte der Verein mit. Dort habe der Verein bereits einen Brunnen errichtet, der Kinder, Jugendliche und Betreuer im „Haus der Sonne“ mit Wasser versorge. Ebenso wurde dort eine Außenzapfstelle installiert, an der die unmittelbaren Nachbarn Wasser holen können, solange genügend Wasser da ist. Ermöglicht wurde der Bau beider Brunnen mit den Spenden von Jürgen Brockmeyer aus Kempen. „Danke, danke, du hast die Menschen vor Ort glücklich gemacht“, schrieb Eloundou ihm und dankte auch persönlich.

Bis zum 4. August ist im Rathaus am Kempener Buttermarkt noch eine Ausstellung über die Arbeit des Vereins zu sehen.

Mehr Informationen über die Projekte von „Haus der Sonne“ gibt es im Internet unter:

(biro)
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