"Van Gogh" in der Kita - Künstler im Spatzennest

Kinder der Kita haben sich drei Monate mit Kunst befasst — auch van Gogh war Thema.

Kempen. „Das hat Spaß gemacht!“ So lautet das Resümee der Kinder aus dem „Spatzennest“. Stolz halten sie dabei ihre selbstbemalten Vogelhäuschen in die Luft. Bei dem Projekt „Kleine Kleckse, große Künstler“ entdeckten die Kinder der Tagesstätte drei Monate lang die Welt der Farben und Formen und die Werke bekannter Maler.

„Aufgeteilt in zwei Altersgruppen wurden unterschiedliche Konzepte angeboten“, sagt Kita-Leiterin Angelika Hüskes. Die jüngeren Kinder experimentierten mit den Farben, mischten sie und erlernten die Bezeichnungen verschiedener Töne. Die Älteren arbeiteten nicht nur mit Farben, sondern lernten außerdem verschiedene Künstler wie Chagall oder van Gogh kennen.

„Die Kinder äußerten dabei unbefangen ihre Meinung und verließen sich auf ihre eigene Ästhetik“, so Hüskes. Fehlte die Lieblingsfarbe oder waren die Töne wie in einigen Bildern van Goghs zu düster, so fanden die Bilder nur wenig Zustimmung.

Kunst begegnete den Kindern auch im Kulturforum. In verschiedenen Ateliers konnten sie unter anderem dem Kempener Maler Roland Ploch bei der kreativen Arbeit zusehen.

Die Kinder, die nun kurz vor der Einschulung stehen, durften, inspiriert von den Werken Hundertwassers, Vogelhäuschen gestalten. Unterstützt wurden sie vom Immobilienmakler Walter Graap, der ihnen die Vogelhäuschen sponserte. „Für gewöhnlich verkaufe ich Häuser, jetzt wollte ich mal einige verschenken“, sagt Graap und lacht. Fröhliche Farben, Blumen oder bunte Fingerabdrücke als Punkte schmücken die Kunstwerke.

Dabei gingen die Kleinen wie echte Künstler vor. „Das hat richtig lange gedauert“, so die fünfjährige Pia. Zunächst fertigten die Kinder Skizzen an. Doch bis die richtige Idee geboren war, wurden viele Überlegungen angestellt. Die Jungen waren meist voller Schaffensdrang und griffen schnell zu Pinsel und bunter Acrylfarbe.

Die Mädchen dagegen waren bei der Farbauswahl oftmals sehr bedacht. Gerne hätten einige Künstlerinnen die Häuschen mit Glitzer be-streut. „Das hätte die Vögel jedoch möglicherweise vom Nisten abgehalten“, sagt Leiterin Hüskes.

Die Kunstwerke sind nun „bezugsbereit“. Die kleinen Künstler hoffen, dass bald zahlreiche Rotkehlchen, Buchfinken oder Blaumeisen die farbenfrohen Werke mit ihren jungen Familien bewohnen.

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