Unwetter in Kempen: Gemüse und Obst hat es bös’ erwischt

Landwirt Tölkes und Dezernent Kahl ziehen Bilanz. Die Landwirte hat es besonders betroffen.

Kempen. Zwischen 112 und 20 Milliliter pro Quadratmeter Wasser hat der Starkregen am Freitag je nach Ort gebracht. "In Unterweiden und Tönisvorst lag das Kerngebiet mit dem meisten Niederschlag", sagte am Montag Heinz-Josef Tölkes, Vorsitzender der Kreisbauernschaft. Er zog, wie auch Kempens Technischer Beigeordneter Stephan Kahl, Bilanz.

Die Landwirte hat es besonders betroffen. "Beim Mais ist es kritisch", sagt der Kempener Landwirt. Die Stängel wurden auf den Boden gedrückt. Er hofft, dass sich einige Sorten wieder erholen. Ansonsten sei die Ernte, die für Silomais im September und für Kornmais im Oktober beginnt, gefährdet.

Auch das Getreide hat gelitten. "Was komplett am Boden liegt, kommt nicht mehr hoch", sagt Tölkes. Zurzeit wird Gerste geerntet; Weizen ist in etwa drei Wochen dran. Bei den Kartoffeln wurden Blätter abgeknickt. "Das sind Stellen, an denen sich dann Pilze ansiedeln und Fäule bildet", so der Bauer. Er selbst hat gestern schon gegen Pilzbefall gespritzt.

Auch das Obst hat unter dem starken Regen und Hagel gelitten. "Ich habe gehört, dass in St.Tönis Erdbeeren gehäxelt wurden", sagt Tölkes. Hagelkörner verursachten auf Äpfeln Pickel. "Das ist nicht schlimm, aber der Verbraucher mag das nicht. Und dann ist die Ernte nur noch für Most gut."

Dezernet Kahl bestätigte, dass das Kanalnetz in Kempen und St.Hubert den Wassermassen nicht gewachsen war. Er stellte in Aussicht, dass mit dem geplanten neuen Generalentwässerungsplan kürzere Intervalle für die Reinigung von Gullies einhergingen.

Geplant seien auch neue Deckel mit breiteren Rillen, die sich nicht so leicht mit Schmutz und Laub zusetzten. "Zusätzlich", so Kahl, "wollen wir uns beim Wetterdienst bemühen, lokale Unwetterzonen frühzeitig übermittelt zu bekommen, um mit unseren Notfallplänen noch besser vorbereitet zu sein."

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