Über das Ziel hinaus

Gegründet haben Karl-Heinz Josten und einige Mitstreiter den FC St. Hubert einst, weil es Streitigkeiten innerhalb der Fußballabteilung des TuS gegeben hatte. In mehr als 30 Jahren seit der Gründung hat „Kalla“ Josten den FC zu einer Institution gemacht.

Das Engagement für die Kinder im Verein und der Unicef-Einsatz für Krebskranke ist außergewöhnlich und lobenswert. Kurz gesagt: Der FC ist das Lebenswerk von Karl-Heinz Josten.

Nun ist es aber so, dass Josten nicht zum ersten Mal sein Lebenswerk selbst beschädigt. Schon als sich abzeichnete, dass es vorerst nichts wird mit dem Kunstrasen, schickten er und Vorsitzender Gutmann einen Brandbrief an Dezernent Michael Klee und Vertreter der Politik. Neben sachlicher Kritik gab es auch den Vorwurf in Richtung VfL Tönisberg, dass der Verein die Kunstrasen-Entscheidung mit „erstaunlichen Mitteln beeinflusst“ habe. Zudem gab es auch schon in den vergangenen Jahren Verunglimpfungen von Politik und Verwaltung.

Und jetzt gibt es dieses Foto eines Mädchens, das zur Stimmungsmache instrumentalisiert wird. Und daneben ein Zitat, das das Fass bei einigen Politikern zum Überlaufen bringt. Neben abfälligen Äußerungen („Typen, die das verbockt haben“) gibt es darin den offenen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Politiker. Den kann man sicher in manchen Fällen äußern. Beim Thema Kunstrasen aber nicht. Politik und Verwaltung wollen lieber heute als morgen mit dem Bau eines Platzes beginnen. Es gibt aber derzeit in St. Hubert kein adäquates Grundstück dafür. Und von einer Bevorzugung der Tönisberger kann auch keine Rede sein. Die Projekte wurden für beide Ortsteile beschlossen — mit der Priorität St. Hubert. Und weil dort vorerst nichts geht, soll man in Tönisberg warten, obwohl alle Voraussetzungen gegeben sind? Nein!

Ärgerlich ist die jüngste Aktion für andere Vertreter des FC, die derzeit in Kooperation mit dem TuS das Beste für den St. Huberter Fußball herausholen möchten. In Gesprächen mit der Stadt geht es um die beschlossenen Umkleiden für die Stendener Straße. Josten hat völlig über das Ziel hinausgeschossen. Kindern, Eltern, Trainern und Betreuern des FC bleibt zu wünschen, dass dies nicht auf ihre tolle Arbeit zurückfällt.

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