Kempen Tolle Sprünge und gelungene Dressur

Etwa 1000 Besucher lockte das Turnier des RFV Schmalbroich- Kempen an drei Tagen auf seine Anlage.

Kempen. Eigentlich ist Belinda Bruckmann eine Vielseitigkeits-Reiterin, nahezu jeden Tag im Sattel ihres Reitponys Moritz unterwegs. Diesmal hatte sie dafür keine Zeit, denn Belinda, die in ihrem Verein auch für die Finanzen zuständig ist, musste anderweitig ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Sie hatte sich diesmal die Küchenschürze umgebunden, sorgte mit im etwa 40-köpfigen Helferstab des RFV Schmalbroich-Kempen dafür, dass während der dreitägigen Reitertage alles so lief, wie es sich Reiter aber auch die Besucher vorstellten. Vor den Toren der Thomasstadt kamen dort an drei Tagen etwa 680 Pferde für einige Sprünge vorbei oder die Vierbeiner besuchten mit ihren Reitern das Dressur-Viereck.

Kempen: Tolle Sprünge und gelungene Dressur
Foto: Kurt Lübke

Es waren auf dem Gelände am Schmeddersweg die neunten großen Reitertage, mit 18 verschiedenen Spring- und Dressurprüfungen. Also ein Mammutprogramm, das einmal mehr exzellent bewältigt wurde. Mittendrin der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins, Peter Josef Coenen. Der 57-jährige Ortslandwirt hatte in diesem Jahr den langjährigen Vorsitzenden Detlef Schaale abgelöst. Auch Schaale war beim Parcourdienst im Einsatz. Die weiteren Parcourchefs hießen Michael Johnen und Jochen Schmitz.

Peter-Josef Coenen begrüßte gerade einige Gäste. Zur gleichen Zeit jubelte im Dressur-Viereck etwa 80 Meter weiter einer der rund 20 Sportler des ausrichtenden Vereins. Der 24-jährige Marco Fernandez-Sanchez aus St. Hubert hatte am Samstag mit deutlichem Vorsprung mit seinem fünfjährigen rheinländischen Fuchs Pollegio Boy die Dressurpferdeprüfung der Klasse A gewonnen. „Ich habe mein Pferd selbst ausgebildet und Pollegio Boy hat im vergangenen Jahr alle acht Prüfungen gewonnen“, sagte er mit etwas Stolz. Seit seinem achten Lebensjahr sitzt der 24-Jährige im Sattel, seine Erinnerungen: „Meine Mutter wollte eigentlich, dass ich Tennis spiele, weil sie Angst davor hatte, ich würde vom Pferd fallen.“

„Der Besuch am heutigen frühen Nachmittag hätte ruhig noch etwas besser sein können“, meinte Peter-Josef Coenen am Samstag, zumal auch gestern bei den Hauptprüfungen der Eintritt frei war. Dennoch war das Ausrichter nicht unzufrieden. Denn am Sonntag konnte er 1000 Besucher für das Turnier vermelden. Davon kamen allein am gestrigen Sonntag 500.

Den vielen Nachwuchsreitern und den Pferden war es wahrscheinlich egal, wie viele Menschen ihr Tun beobachten. Hauptsache, sie konnten ihren Ritt gut über die Runden bringen. Die Vierbeiner, darunter Pferde mit den Namen Robbie Williams, Magic Mike, Feiner Floh und Pearl of Paradise, gaben sich alle Mühe, bei den strengen Richtern und Richterinnen einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Prüfungen waren sehr unterschiedlich. Wobei zum Beispiel bei den Stilspringprüfungen bei den ganz jungen Reitern auch darauf geachtet wurde, wie sie im Sattel sitzen. Und im Springparcours türmten sich vor ihnen die Hindernisse in unterschiedlicher Höhe auf.

Bei den E-Springen waren die beweglichen Stangen etwa 85 Zentimeter hoch angebracht, beim L-Springen waren dies schon 1,05 Meter und beim S-Springen am Sonntagnachmittag sogar bis zu 1,60 Meter. Zu schönen Erfolgen kamen unter anderem Amazonen und Reiter aus den Nachbarorten. So von Hubertus Anrath-Neersen, vom Reiterverein Vorst, von Graf Holk in Grefrath oder von Seydlitz St. Tönis. Gleich mehrere gute Platzierungen holte sich der Anrather Springreiter Matthias Gering und die 15-jährige Dressurreiterin Laura Rungelrath (RV Vorst).

Dabei war nicht immer nur der erste Platz wichtig: So freuten sich die Kempener Geschwister Johanna (14), Anne (17) und die 20-jährige Heike Heghmanns über ihren vierten Platz, den sie gemeinsam mit Laura Rungelrath bei der Mannschafts-Springprüfung der Klasse A erzielten. Ihre Mutter Silvia von der Ziegelheide war natürlich wie immer mittendrin, sie hatte schon früh den drei Kindern ihre Liebe zum Pferdesport weitergegeben. Und das Team will zusammen bleiben, auch bei den nächsten Runden gut abschneiden. So schon in den nächsten Tagen, wenn der Reit- und Fahrverein Hubertus Anrath-Neersen sein Dressur- und Springturnier durchführt, vom 3. bis 5. Juni.

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