Tönisberg: Leiche eines 88-Jährigen exhumiert

Polizei: Der Mann ist schon seit zwei Jahren tot. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts eines unnatürlichen Todes.

Tönisberg/Krefeld. Ein Aufgebot der Polizei hat am Dienstagmorgen auf dem Friedhof im eher beschaulichen Tönisberg für Aufsehen gesorgt. Dort wurde gegen 8 Uhr die Leiche eines 88-jährigen Mannes, der bereits vor zwei Jahren gestorben ist, exhumiert. "Es besteht der Verdacht, dass der Mann eines nicht-natürlichen Todes gestorben ist", erklärte Hans Dieter Menden, Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft, gestern auf Anfrage der WZ.

Zur Frage, warum es erst zwei Jahre nach dem Tod Hinweise auf für ein Gewaltverbrechen gibt, wollte Menden sich nicht äußern. "Zu den laufenden Ermittlungen kann ich nichts sagen."

Laut Menden wird die Leiche jetzt gerichtsmedizinisch untersucht. "Es werden fein-gewebliche Proben entnommen. Bis die Untersuchungen Ergebnisse geliefert haben, werde es noch "einige Zeit dauern". So eine nachträgliche Untersuchung sei kompliziert.

"Eine solche Exhumierung ist äußerst selten", ergänzte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Einen vergleichbaren Fall in der Region sei ihm nicht bekannt. Nur der des ermordeten Krefelder Autohändlers Askin U., dessen Leiche im Januar 2009 in der Türkei exhumiert wurde. Das war damals notwendig geworden, nachdem die Duisburger Gerichtsmediziner eine Panne bei den Ermittlungen einräumen mussten.

In Tönisberg ist die Exhumierung derzeit Dorfgespräch. Demnach ist der 88-Jährige ein Ur-Tönisberger, der auch über viele Jahre bei den Schützen aktiv war. Viele beschäftigt die Frage, warum der alte Mann Opfer eines Gewaltverbrechens sein könnte.

Nach Informationen der WZ hat der Mann zuletzt in Krefeld gelebt. Deshalb ist die Krefelder Polizei für den Fall zuständig. Diese leistete am Dienstagmorgen Amtshilfe für die Staatsanwaltschaft auf dem Friedhof am sonst so beschaulichen Erphratsweg.

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