Kempen: Lions Club stiftet zweites Thomas-Denkmal Neues Denkmal für Thomas a Kempis

Kempen · Für den berühmtesten Sohn der Stadt wurden vier Stelen aufgestellt. Der Lions Club hatte die Idee dazu, die nun umgesetzt wurde.

Sie freuen sich über das neue Thomas-Denkmal im Kempener Grüngürtel am Donkring (v.l.): Dr. Martin Kamp vom Lions Club, Bürgermeister Volker Rübo, Künstlerin Edith E. Stefelmanns und Pfarrer Michael Gerlach.

Sie freuen sich über das neue Thomas-Denkmal im Kempener Grüngürtel am Donkring (v.l.): Dr. Martin Kamp vom Lions Club, Bürgermeister Volker Rübo, Künstlerin Edith E. Stefelmanns und Pfarrer Michael Gerlach.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Seit Samstag gibt es ein zweites Thomas-Denkmal in Kempen. Während das alte, am 8. Juni 1901 eingeweihte, auf dem Kirchplatz den berühmten Sohn der Stadt als Mönch zeigt, die „Nachfolge Christi“ präsentierend, besteht das neue Monument, das am Samstag vor knapp 300 Menschen in den Grünanlagen am Donkring, Ecke Rabenstraße enthüllt wurde, aus vier Stelen, die die vier Werke des Mystikers darstellen sollen. Geschaffen wurde das Kunstwerk von der Kempener Künstlerin Edith E. Stefelmanns. Die Idee dazu stammt von Dr. Martin Kamp vom Lions Club Kempen.

Stefelmanns ist gebürtige Hamburgerin. Als Künstlerin ist sie Autodidaktin, nach Kempen war sie vor 34 Jahren der Liebe wegen gekommen. In Kempen hat sie unter anderem in der Pfarrkirche St. Josef ein großes Kreuz und eine Wandinstallation im Meditationsraum gestaltet. Die Künstler-Gene hat sie von ihren Großeltern väterlicherseits: Die hatten beide in Dresden Kunst studiert.

Das neue Thomas-Denkmal besteht aus insgesamt vier Stelen, die oben abgeschrägt sind. Drei davon sind aus aus Cortenstahl, der einen gewissen Rostansatz zulässt, die vierte Stele ist aus Granit. Das Kempener Unternehmen „Metallbau Hennig“ hat die Ideen von Stefelmanns umgesetzt. Der Steinstele hat sich Manfred Messing angenommen und Zitate von Thomas a Kempis eingraviert. Ein Satz lautet: „Wer mit sich selbst im Frieden lebt, denkt von Niemandem Arges.“

Michael Gallach, evangelischer Pfarrer und Vorsitzender des Thomasvereins, gestand: „Die mittelalterlich-mönchisch geprägten Schriften fand ich zunächst befremdlich.“ Die unfrohe, gallige Selbstverachtung habe ihn herausgefordert – auch zum Widerspruch. Bürgermeister Volker Rübo sprach von einem „wichtigen Impuls“ durch das Denkmal für einen Mann, der der Stadt Kempen den Beinamen gegeben hat. „Die Textstellen machen neugierig auf das Gesamtwerk“, erklärte er. Und erinnerte daran, dass der Stadtrat das Geschenk des Lions-Clubs einstimmig angenommen hat. Dr. Martin Kamp berichtete, dass die ursprüngliche Idee, ein Thomas-Brunnen, sehr schnell verworfen worden ist – und dass man mit den veranschlagten 25 000 Euro sehr gut ausgekommen sei. Knapp die Hälfte dieser Summe habe der Lions-Club zur Verfügung gestellt, mit über 5000 Euro habe sich die Thomas-Stiftung Kiefer beteiligt, die am Samstag durch die Vorsitzende Angela Janssen repräsentiert wurde. Weitere Spender hatten sich großzügig gezeigt, darunter die Sparkasse Krefeld, die Volksbank Kempen-Grefrath sowie die Stadtwerke Kempen.

Was auffällt: Die Aktualität der Aussagen des 1471 verstorbenen Mystikers hat die Jahrhunderte auf erstaunliche Weise überdauert. Die Zitate hat Edith E. Stefelmanns gemeinsam mit Propst Dr. Thomas Eicker ausgewählt. Das neue Denkmal soll dazu ermuntern, sich mit diesen Aussagen auseinanderzusetzen. „Denk immer an das Ende und dass die verlorene Zeit nie wiederkehrt“, hatte Thomas Hemerken, wie der berühmte Kempener hieß, zu verstehen gegeben. Sich das moderne Denkmal einmal genauer anzuschauen, kostet zwar kostbare Zeit, lohnt sich aber.

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