Mit tollen Kostümen und Requisiten, starken Stimmen und einem eingespielten Orchester bringen rund 50 Schüler des Thomaeums das Broadway-Musical auf die Bühne, das in einem jüdischen Dorf in der Ukraine Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Im Zentrum der Erzählung steht der Milchmann Tevje (Michael Beulertz).

Er arbeitet hart, um seine Frau (Anna Bruckmann) und die fünf Töchter zu ernähren und träumt von etwas Wohlstand: „If I were a rich man“ ist sein bekanntes Lied. Deshalb will er auf Rat der Heiratsvermittlerin (Lisa Gerards) seine älteste Tochter Zeitel (Elena Holthausen) mit dem vermögenden, aber alten Fleischer Lazar Wolf (Paul Klahre) verheiraten. Diese möchte jedoch lieber ihre Jugendliebe, den armen Schneider Mottel (Tibor Szombati) ehelichen.

Und so sieht sich Tevje vor der Entscheidung: Etwas mehr Geld in der Familienkasse oder das Glück seiner Tochter? Er entscheidet sich für das Zweite. Derweil verlobt sich die zweite Tochter (Marie Lamers) mit einem jüdischen Revolutionär aus Kiew (Marcus Brux) und die Dritte (Luisa Derks) sogar mit einem Russen (Felix Berger). Während Tevje und die übrigen Bewohner Anatevkas noch über jüdische Tradition diskutieren, sehen sie sich alle mit einer drohenden Gefahr konfrontiert: einem Pogrom.

Mit der Wahl des Stückes sind David Nethen (musikalische Leitung) und Brigitte Nienhaus (Spielleitung) kein gefährliches Wagnis eingegangen. Denn mit dieser Besetzung wird das Musical der Qualität von Orchester, Chor und Hauptdarstellern gerecht. Das zeigt die erfolgreiche Inszenierung.