Tempo 20 am Klosterhof

Verwaltung präsentiert den Entwurf für Straßen und Plätze rund um den Neubau.

Kempen. Die Bauarbeiten am Klosterhof gehen zügig voran. Nun beschäftigt sich die Politik damit, wie die Straßen rund um die beiden neuen Wohn- und Geschäftsgebäude aussehen sollen. Im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz stellte der Landschaftsarchitekt Andreas Freese einen Entwurf vor.

Danach wird die Orsaystraße von der Einfahrt zur Tiefgarage bis zur Burgstraße als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (20 Stundenkilometer erlaubt) mit einer engeren Fahrbahn (5,50 Meter) und zwei Seitenstreifen (je 0,5 Meter) angelegt. Fahrbahn und Seitenstreifen sind niveaugleich — es gibt keinen höher gelegenen Gehweg und keine Bordsteinkante.

Die Burgstraße und der übrige Teil der Orsaystraße werden 6,50 Meter breit. Dazu gibt es an der Burgstraße erhöhte Gehwege. Die Straßen sollen in verschiedenen Formaten gepflastert werden. Wegen der Tiefgarage können nur an wenigen Stellen Bäume gepflanzt werden. Ein Hochbeet an der Burgstraße soll für Grün sorgen.

Auch im Kreuzungsbereich Orsay-/Burgstraße und auf der Fläche zwischen Franziskanerkloster und Klosterhof sind Beete geplant. Dieser Platz soll eine Fußgängerzone sein — genauso wie der Weg zwischen den beiden Klosterhof-Gebäuden.

„Fast genauso haben wir uns das vorgestellt“, lobte Jens Grundei (FDP) den Entwurf. Mehrere Ausschussmitglieder mahnten allerdings, den Straßenbelag genau zu prüfen, damit er die Belastungen auch durch schwere Lkw aushalten kann und nicht innerhalb von kurzer Zeit erneuert werden muss.

„Die Anforderungen sind sehr hoch“, erklärte Architekt Freese, besonders weil man beim Straßenbau durch die Tiefgarage nach unten begrenzt sei. Dafür müssten Untergrund und Bauweise angepasst werden.

„Ist genügend an den Einzelhandel gedacht?“, fragte Rita Ulschmid (CDU) mit Blick auf viele wegfallende Stellplätze. Das sei eine gute Lösung, befand der Technische Beigeordnete Stephan Kahl. An der Burgstraße sollen fünf Parkplätze entstehen. Im engeren Teil der Orsaystraße sei das Parken nicht möglich. Eventuell könnten an der Arztpraxis zwei Plätze zum Ein- und Aussteigen geschaffen werden. In der Tiefgarage ständen mehr als 100 öffentliche — allerdings kostenpflichtige — Stellplätze zur Verfügung.

Kahl hatte gleich zu Beginn betont, dass es wichtig sei, jetzt den Grundsatz der Gestaltung festzulegen. Man brauche Planungssicherheit, um in die Detailplanung zu gehen und Ausschreibungen vorbereiten zu können. Später soll sich der Ausschuss dann mit Material und Farbe der Pflasterung, mit Beleuchtung, Bänken und weiteren Details befassen. Dafür werden Musterflächen mit Pflastertypen angelegt.

Nach dem Beschluss will die Stadt die Bürger über die Pläne informieren. Das verärgerte die SPD. „So können wir dem nicht zustimmen“, erklärte Irene Steeger. Die SPD wolle erst die Bürger dazu hören und dann den Entwurf beschließen. „Die Bürger sollten die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen“, sagte auch Hans-Günter Thelen (FWK).

„Die Anwohner wollen, dass die Arbeiten schnell zu Ende gehen“, entgegnete Jens Grundei. Wenn es jetzt keinen Beschluss gebe, könnte die Verwaltung nicht planen. Der Ausbau würde sich um Monate verzögern. „Gibt es überhaupt Alternativen zu dieser Planung?“, wollte Michael Rumphorst (Grüne) wissen. „Nur in Nuancen, nicht im Grundsätzlichen“, antwortete Andreas Freese.

Der Ausbauplan wurde mit Stimmen von CDU, FDP und Grünen bei vier Gegenstimmen von SPD und FWK angenommen.

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