Grefrath/Kreis Viersen Telefonbetrüger bestehlen Grefratherin

Eine Seniorin hat einem Unbekannten Geld gegeben. Dafür wurde sie zu einem Hotel-Parkplatz an der Straße Markt bestellt.

Grefrath/Kreis Viersen: Telefonbetrüger bestehlen Grefratherin
Foto: Stratenschulte/dpa

Grefrath/Kreis Viersen. Die Serie an Trickbetrügereien in der Region reißt nicht ab: Gestern veröffentlichte die Polizei einen weiteren Fall, diesmal aus Grefrath. Bereits am vergangenen Mittwoch war demnach eine Seniorin Opfer einer dreisten Telefon-Masche geworden.

Bei der Grefratherin meldete sich eine angebliche Mitarbeiterin des Amtsgerichtes Berlin. Die Unbekannte sagte dem Opfer, dass es möglicherweise in Besitz von Falschgeld gekommen sei. Die Kripo würde ermitteln und sich bei ihr melden.

Wenig später rief dann auch ein — natürlich falscher — Polizeibeamter der Kripo Viersen an. Er forderte die Grefratherin auf, das Geld aus einem Bankschließfach zu holen und zwecks Überprüfung einem Boten auszuhändigen. In der Folge riefen die Betrüger immer wieder an und teilten der Geschädigten mit, dass ein Mann vom Sicherheitsdienst das Geld in Empfang nehmen werde. Das Falschgeld werde ausgetauscht und das echte Geld am Folgetag wieder ausgehändigt.

Bei allen Anrufen erschien im Telefondisplay der Frau eine Nummer, die mit 110, also dem Polizeinotruf, endete. Durch die permanenten Anrufe wurde die Frau derart unter Druck gesetzt, dass sie auf einem Parkplatz eines Hotels an der Straße Markt in Grefrath einem unbekannten Mann das Geld übergab. Zur Höhe des Verlusts macht die Polizei keine Angaben.

Der Mann trug ein blaues Hemd, eine graue Hose und hatte ein, so die Polizei „südländisches Aussehen“. Die Kripo sucht Hinweise zu dieser Person: Tel. 02162/3770.

Und auch zu weiteren Fällen: Denn am Donnerstag waren zwei Senioren aus Kempen in den Mittagsstunden von einer angeblichen Staatsanwältin — ebenfalls „aus Berlin“ — angerufen worden (die WZ berichtete). Hier sollte der psychische Druck durch ein angebliches Strafverfahren erzeugt werden, das durch die Zahlung einer bestimmten Geldsumme eingestellt werden könne, wie die Betrüger behaupteten. Das Geld solle auf ein Konto im Ausland überwiesen werden. Doch die Kempener durchschauten den Trick und informierten die Polizei.

In einem der Fälle riefen die Unbekannten erneut an, gaben sich als Polizeibeamte aus und drohten damit, eine Anzeige wegen Beleidigung der angeblichen Staatsanwältin zu erstatten — und setzten das Opfer dadurch massiv unter Druck.

Gleich in mehreren Fällen an einem Nachmittag waren in der vergangenen Woche in Amern Frauen von falschen Polizisten angerufen worden. Diese erkundigten sich über die jeweiligen Vermögensverhältnisse der Schwalmtalerinnen. Man habe Straftäter festgenommen, die angeblich bei den Angerufenen einbrechen wollten und man müsse jetzt die Wertsachen „sichern“.

Doch sie waren aus ihrer Sicht an die Falschen geraten, die Frauen handelten richtig: Sie gaben keine Informationen preis, ließen sich nicht unter Druck setzen. Vielmehr beendeten sie das Gespräch und informierten Verwandte oder Bekannten über den Betrugsversuch oder riefen gleich die Polizei an.

Diese Betrugsmasche mit falschen Polizisten, Staatsanwälte oder ähnlichen Behördenvertretern kommt derzeit in ganz NRW häufig vor.

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