Kempen : SV Thomasstadt kommt nicht zur Ruhe
Der Vorstand ist weiterhin nicht ins Vereinsregister eingetragen. Das Amtsgericht hat noch Fragen. Zudem steht der Absturz der Fußballer in die B-Liga bevor.
Kempen. Der Sonntag war ein guter Tag für den SV Thomasstadt Kempen: Mit Sven Holtmanns hatten die Fußballer Besuch, auf den sie stolz sind. Weil der 18-jährige Nachwuchstorwart von Borussia Mönchengladbach inzwischen Jugendnationalspieler ist, erhielten die Kempener eine großzügige Förderung: 4450 Euro gab es aus einem Bonussystem des DFB dafür, dass Holtmanns als Kind bei Thomasstadt gespielt hat (die WZ berichtete). Ansonsten ist die Stimmung rund um den Kreisligisten aber schlecht: Die Erste Mannschaft steht vor dem Abstieg, Trainer Klaus Hammann ist weg und dann schwebt noch die andauernde Vorstandskrise über allem.
Rund sechs Monate nach der chaotischen Jahreshauptversammlung ist der damals gewählte Vorstand immer noch nicht ins Vereinsregister des Amtsgerichtes Krefeld eingetragen worden. Das bestätigte Michael Beenen, 2. Vorsitzender, der WZ. „Wir haben jetzt aber alle vom Amtsgericht eingeforderten Informationen eingereicht.“ Das Gericht hatte dem Vorstand dafür eine Frist bis 21. März eingeräumt. Einen Tag vorher habe man die entsprechende Post nach Krefeld geschickt, so Beenen.
Knackpunkt für das Amtsgericht sind dabei weiterhin die Umstände bei den Vorstandswahlen am 8. September. Nach der Wahl des 1. Vorsitzenden Ulrich Klering hatten einige Mitglieder die Versammlung verlassen, so dass die Versammlungsleitung bei den nachfolgenden Wahlen nicht mehr genau feststellen konnte, wie viele Mitglieder anwesend waren. Im Protokoll der Versammlung ist von „zirka 100 anwesenden Mitgliedern“ die Rede. Mit dieser ungefähren Angabe war das Gericht nicht zufrieden.
„Deshalb haben wir jetzt eine Umfrage unter den Mitgliedern gemacht“, so Beenen. Heißt, dass der Vorstand rund 100 Leute angerufen hat. „Wir sind nun zu dem Ergebnis gekommen, dass bei den weiteren Vorstandswahlen noch 97 Mitglieder da waren“, so Beenen. „Aus unserer Sicht haben wir jetzt die Pflicht erfüllt. Mehr können wir nicht tun“, sagt Beenen.
Nun sei es die Sache des Amtsgerichtes, ob die Ausführungen der Thomasstädter ausreichend sind. „Das haben wir nicht zu entscheiden“, sagt Beenen. Grundsätzlich stehe der Vorstand aber auf dem Standpunkt, korrekt in Amt und Würden gewählt worden zu sein. Daher stehe auch weiterhin für die Vorstandsmitglieder nicht zur Debatte, zurückzutreten, um so den Weg für Neuwahlen freizumachen.