Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln

Der Flüsterer stellt heute eine „Neue“ bei der Kempener WZ vor. Außerdem geht es um ein rundes Jubiläum und ein verlorenes Einhorn.

Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Freunde von großen Baufahrzeugen kommen in der Kempener Altstadt mal wieder auf ihre Kosten. Wie angekündigt sind in dieser Woche die Bagger am Viehmarkt angerückt und sind dort der provisorisch verlegten Asphaltschicht zu Leibe gerückt. Ende August soll der neu gestaltete Parkplatz geöffnet werden.

Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln
Foto: Tobias Klingen

Etwas Neues im sonst so tristen Ratssaal konnten die Politiker am Mittwochabend sehen. Dort sind nun zwei Ratskannen samt Fotos der Geehrten angebracht. Politik und Verwaltung hatten einst beschlossen, dass Kannen von verstorbenen Trägern einen Ehrenplatz im Rathaus bekommen. „Ich denke, dass das nun ein würdiger Ort ist. Hier in diesem Saal haben sie schließlich über Jahrzehnte gewirkt“, so der Erste Beigeordnete Hans Ferber.

Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln
Foto: Tobias Klingen

Laut Satzung der Stadt wird die Ratskanne an Kommunalpolitiker verliehen, die sich um das Allgemeinwohl verdient gemacht haben. Auf der langen Liste der Geehrten stehen aber nicht nur Ratsmitglieder. So zum Beispiel der wohl bedeutendste Stadtdirektor Kempens: Klaus Hülshoff. Der geistige Vater der Altstadtsanierung erhielt die Kanne 1990 zum Abschied in den Ruhestand. Hülshoff lenkte die Geschicke Kempens von 1960 bis 1990. Im März 2015 — kurz nach seinem 90. Geburtstag — starb Hülshoff. Gleich neben seiner Kanne steht die von Hubert Körfers. Der langjährige Ortsvorsteher von Tönisberg ist 2016 im Alter von 90 Jahren gestorben. Von 1975 bis 1999 vertrat Körfers die SPD im Kempener Stadtrat. Dafür bekam er die Ratskanne verliehen.

Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln
Foto: Kugelhagel

Ein verdienter WZ-Mitarbeiter hat Anfang dieser Woche Adieu gesagt: Mediaberater Herbert Heyer wechselt in den Ruhestand. Der 66-Jährige war seit 2008 bei der Westdeutschen Zeitung. Zuständig war der St. Töniser für den Anzeigenmarkt in Kempen, Grefrath und Tönisvorst. Sowohl an der Burgstraße als auch seit 2015 an der Moosgasse gehörte er zum Kempener WZ-Team. Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Seine Frau, zwei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder freuen sich auf Ehemann, Papa und Opa. Im Garten und an seiner Modelleisenbahn wird Herbert Heyer nach eigenen Angaben aber auch einiges zu tun haben. Der Altstadt-Flüsterer wünscht dem lieben Herbert alles Gute: „Es hat immer viel Spaß gemacht, mit Dir zusammenzuarbeiten.“

Starke Bagger, ehrende Kannen, rollende Kugeln
Foto: Kurt Lübke

Spaß wird das Arbeiten sicher auch mit Anette Erlenwein machen. Die 50-jährige Hülserin hat für das Gebiet Kempen/Grefrath/Tönisvorst/Nettetal Herbert Heyers Nachfolge angetreten. Neu ist Erlenwein bei der WZ allerdings nicht. Sie ist bereits seit 2010 als Mediaberaterin für die Westdeutsche Zeitung tätig — und zwar in Krefeld und in den Stadtteilen Uerdingen und Hüls. Beruflich war sie als gelernte Schriftsetzerin stets in der Druck- und Verlagsbranche unterwegs. Der Gebietswechsel von Krefeld — wo sie nach wie vor für Hüls zuständig bleibt — nach Kempen, Moosgasse 6, wird Erlenwein nicht schwerfallen. „Kempen war und ist meine Einkaufsstadt Nummer eins“, sagt die Hülserin. Ist ja nur logisch: Eigentlich gehört Hüls doch immer noch zum schönen Kempen. Erreichbar ist Anette Erlenwein für Kunden und solche, die es werden möchten, unter Tel. 02152/8926230 oder per E-Mail:

Die Auffassung, dass Kegeln ein Alt-Herren-Sport ist, kann man getrost in die Klischee-Schublade zurücklegen. Und das ist schon seit rund 20 Jahren so. Damals machten sich junge Männer auf, Kegelclubs zu gründen. Reihenweise entstanden die Bahngruppen, zum Beispiel, um nach bestandenem Abitur einen Anlass zum monatlichen Wiedersehen zu haben. Eine dieser Trüppchen ist der Kegelclub Kugelhagel’98. Wie man dem Zahlen-Anhängsel im Namen entnehmen kann, konnten die Jungs jetzt 20-jähriges Bestehen feiern. Einst als „Schnapsidee“ am Rande eines Eishockeyspiels des Grefrather EV entstanden, blicken die Kegelbrüder, die sich in der Zwischenzeit von leicht chaotischen Abiturienten zu gestandenen Familienvätern entwickelt haben, auf 20 Jahre Freundschaft und großen Zusammenhalt zurück. Der Kegelclub ist nicht nur Zufluchtsort, sondern auch Lebensbegleiter — bei Hochzeiten, Geburten und den zahlreichen 40. Geburtstagen, die inzwischen anstehen.

Sechs der Gründungsmitglieder sind auch heute noch aktiv und der 14-köpfige „Kader“ hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht verändert. Zu jedem Kegelabend erscheinen im Schnitt mehr als zehn Kegelbrüder. „Der Kegelclub ist das Fundament unserer Freundschaft“, sagte Präsident Christoph Platen, der sein Amt nach vielen Jahren an Michael Ritz weitergegeben hat. Nach Kegeltouren unter anderem nach Barcelona oder Dublin sind die Clubmitglieder nun gespannt, wohin im September die Jubiläumstour geht. Das ist traditionell eine Überraschung, die von auserwählten Planern vorbereitet wird. Gekegelt wird seit kurzem im Irish Pub „The Whistle“ — am erweiterten Rande der Kempener Altstadt.

Jetzt aber schnell: Noch bis einschließlich Dienstag kann man sich online für den Griesson-de Beukelaer Altstadtlauf am 10. Juni voranmelden. Das Startgeld beträgt zehn Euro bei den 5- und 10-km-Läufen und fünf Euro bei den Jugend- und Kinderläufen. Wer sich nach dem 29. Mai anmeldet, muss eine Nachmeldegebühr von drei Euro bezahlen. Bislang haben sich rund 1300 Läuferinnen und Läufer angemeldet.

www.gdb-altstadtlauf.de

Das Martins-Denkmal ist für viele Kinder der Anziehungspunkt schlechthin in der Altstadt. Mütter und Väter wissen wohl genau, was der Flüsterer damit meint. Täglich wird auf den Figuren getobt und geklettert — und zwischendurch gibt’s ein Eis. Ein Gast des Denkmals am Buttermarkt hatte dort vor einigen Tagen etwas Wichtiges vergessen. Am Mittwochnachmittag sonnte sich ein Plüsch-Einhorn auf dem Kopf einer Bronzefigur, wie der Flüsterer feststellte. Dank Facebook, wo viele Kempener gut vernetzt sind, kann der Flüsterer berichten: „Lyria“ wurde von aufmerksamen Kempenern in Verwahrung genommen und konnte so an die kleine Besitzerin zurückvermittelt werden.

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