Stammzell-Typisierung Welle der Hilfsbereitschaft für Christoph Stolz

Grefrath. · Für den an Blutkrebs erkrankten Grefrather gibt es am Sonntag eine Typisierungsaktion. Familie, Freunde und Vereine bringen sich ein.

 Werben für die Typisierungsaktion (v.l.): Alexander Forstreuter, Leonhard Giesbertz, Jennifer Stolz, Christian Kappenhagen, Anja Reddmann, Tim Strybos und Gabriele Stolz.

Werben für die Typisierungsaktion (v.l.): Alexander Forstreuter, Leonhard Giesbertz, Jennifer Stolz, Christian Kappenhagen, Anja Reddmann, Tim Strybos und Gabriele Stolz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Gesicht von Christoph Stolz begegnet Grefrathern zurzeit an vielen Ecken. Sei es in sozialen Netzwerken wie Facebook oder WhatsApp-Gruppen, oder auch in Schaufenstern von Geschäften. Wie berichtet, ist der 30-Jährige an Blutkrebs erkrankt, und nur eine Stammzellspende kann sein Leben retten. Dafür ist sein genetischer Zwilling von Nöten. Bislang konnte jedoch kein passender Spender gefunden werden, auch nicht innerhalb der Familienmitglieder, die sich allesamt haben typisieren lassen. Daher kam seiner Schwester Jennifer Stolz die Idee, eine Typisierungsaktion zu starten. Sie sprach den Verein DKMS (früher: Deutsche Knochenmarkspenderdatei) an, mobilisierte Familie sowie Freunde und löste damit eine Welle der Hilfsbereitschaft aus – in Grefrath und darüber hinaus.

Unter dem Motto „Grefrath für Christoph“ hat sich eine Gruppe von engagierten Menschen gebildet. Dazu gehören unter anderem die Familien Stolz und Steger, die Mitglieder der Löschzüge Grefrath und Oedt der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Ortsverein Grefrath des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Um eine Typisierungsaktion ins Leben zu rufen, braucht man sehr viele Helfer. Ohne sie geht nichts“, erklärt Christian Kappenhagen, Vorsitzender des DRK.

Zur Aktion gibt es auch Hüpfburg und Schminken für die Kleinen

Nun ist es am kommenden Sonntag, 5. Mai, so weit: Im Gerätehaus der Feuerwehr Grefrath am Rathausplatz 4 kann sich jeder gesunde Bürger zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen. Die Registrierung geht einfach und schnell. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen vorgenommen. Im Labor erfolgt eine Bestimmung der Gewebemerkmale. Einmal aufgenommene Daten stehen weltweit für Patienten zur Verfügung.

Jede Typisierung verursacht Kosten von 35 Euro. Daher benötigt die DKMS im Kampf gegen den Blutkrebs auch Spenden. Der Kegelclub „Manacademy“, dem Christoph Stolz angehört, hat so bereits zwei Aktionen gestartet, um Geld für die Typisierungen zu sammeln. „Wir haben mit dem Kegelclub geholfen, eine alte Halle zu renovieren und uns unsere Arbeitsleistung auszahlen lassen. Dazu haben wir ein Spendenkegeln auf die Beine gestellt“, berichtet Tim Strybos vom Kegelclub. Für Sonntag haben etliche Firmen Lebensmittel in Form von Würstchen, Brötchen und Kuchen gespendet. Für Kinder wird es eine Hüpfburg und eine Schminkaktion geben.

„Wir wollen positiv denken und das auch zum Ausdruck bringen. Wir hoffen, dass viele Menschen am Sonntag zum Feuerwehrgerätehaus kommen und sich für einen Wattestäbchenabstrich entscheiden“, sagt Jennifer Stolz.

Anja Reddmann, die ebenfalls zum Organisationsteam gehört, hat sich bereits vor fünf Jahren typisieren lassen und konnte mit ihren Stammzellen schon einem Menschen helfen. „Ich habe damals einen Aufruf gesehen und mir ein kostenfreies Typisierungs-Kit nach Hause schicken lassen. Ich habe den Abstrich gemacht und ihn weggeschickt. Vor zwei Jahren kam Post, dass ich eventuell als Spender in Frage kommen könnte“, berichtet die 30-Jährige. Weitere Untersuchungen zeigten, dass sie wirklich als Spenderin passte. „Ich würde jederzeit wieder spenden, wenn ich die Richtige wäre“, betont Anja Reddmann.

Kirche lädt zur
Dank- und Bittmesse

Auch Pastor Michael Marx bringt sich ein. Jennifer Stolz hatte ihn angesprochen. „Wir haben uns im Pfarrbüro getroffen und überlegt, was wir als Kirche neben der Informationsverbreitung in Sachen der Typisierung tun können“, sagt Michael Marx. Das Ergebnis: Es wird am 19. Mai um 10.30 Uhr in St. Laurentius Grefrath einen Gottesdienst geben, eine Dank- und Bittmesse.

„Ich bin unendlich dankbar für die Hilfe. Es geht dabei nicht nur um mich, sondern um alle an Blutkrebs erkrankten Menschen, die Hilfe brauchen“, sagt Christoph Stolz. Aus dieser Unterstützung zieht der 30-Jährige Kraft. Und dann ist da noch seine zweijährige Tochter, die ihrem Vater jeden Tag zeigt, dass sie ihn braucht.

Der Termin der Typisierungsaktion ist am Sonntag, 5. Mai, 11 bis 16 Uhr im Gerätehaus der Feuerwehr Grefrath, Rathausplatz 4 in Grefrath. Es wird Kuchen und Kaffee geben. Auf die Kinder warten Hüpfburg und Kinderschminken. Weitere Informationen unter:

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