Stadt wächst gen Westen

Im Rathaus denkt man an neue Baugebiete — zum Beispiel zwischen Hagelkreuz und Ziegelheide.

Kempen. Das gesellschaftliche Leben hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die Verbindung von Familie und Beruf erforderte es, Kindergärten auszubauen und die Schulen für den Ganztag auszurichten. Die demografische Entwicklung stellt Anforderungen an geeigneten Wohnraum — möglichst nah an der Innenstadt.

„Das waren Entwicklungsschwerpunkte in den zurückliegenden Jahren und das werden Schwerpunkte für die weiteren Jahre sein“, sagt Bürgermeister Volker Rübo. Seit Jahren verfolgt die Stadt eine ringförmige Entwicklung, so Rübo. So soll es bleiben, damit Kempen eine Stadt der kurzen Wege bleibt.

In Kempen gibt es stets Nachfragen nach Eigenheimgrundstücken und Wohnungen, die durch das Angebot nicht gedeckt werden können. Für die nächsten Jahre gibt es innerhalb des Außenrings im Süden An der Kreuzkapelle noch Platz für Einfamilien- und Doppelhäuser. Im Sommer beginnt die Vermarktung des ersten Bauabschnittes. Danach folgen dort zwei weitere. „In fünf, sechs Jahren sollten wir damit durch sein“, so Rübo.

Danach könnte die Stadt im Kempener Westen zwischen Hagelkreuz und Ziegelheide weiterwachsen. „Damit wären wir für die nächsten 15 Jahre in Sachen Wohnen gut aufgestellt“, sagt Rübo. Auch dort könnten Einfamilienhäuser entstehen. Die Kleingartenanlage soll bestehenbleiben.

„Nachdem im vergangenen Jahr das Baugebiet Burgfeld in St. Hubert fertiggestellt worden ist, geht es jetzt zunächst in Kempen weiter“, sagt der Technische Beigeordnete Stephan Kahl mit Blick auf die zukünftige Wohnbebauung. Doch auch St. Hubert und Tönisberg bieten Potenzial — in nächster Zeit mit dem Baugebiet Pielenhof in St. Hubert und zwischen Helmeskamp und Bergstraße in Tönisberg. Weitere Pläne für neue Bebauung gibt es für die nächsten Jahre erst einmal nicht.

Altersgerechtes Wohnen soll in Zukunft zentral angeboten werden — auch wenn das schwieriger wird. Der Platz nah am Zentrum ist begrenzt. Die Stadt ist deshalb bemüht, Baulücken zu schließen, wie es an der Wiesenstraße (seniorengerechte Wohnungen der GWG) und am Heyerdrink (mögliches drittes Altenheim) geschieht.

Zentrumsnah und nicht auf der grünen Wiese soll die Entwicklung von Gewerbeflächen weitergehen. Auch dabei gibt es zwar innerhalb des Außenringes noch Flächen, zum Beispiel zwischen Hülser Straße und Krefelder Weg. „Aber das wird nicht für die nächsten 15 Jahre reichen“, sagt Kahl. Daher drängt die Stadt drauf, dass im Regionalplan die Möglichkeit zur Erweiterung im Norden über den Außenring hinaus besteht. „Sonst sind wir nicht mehr handlungsfähig, wenn sich neue Unternehmen ansiedeln oder bestehende Unternehmen vergrößern wollen“, sagt Rübo.

Vor allem sei es aber ein wichtiges Ziel, das Aussehen der Stadt, gepflegt wie sie ist, mit ihrer Altstadt und Grünflächen, zu bewahren, betont Stephan Kahl: „In Zeiten knapper Kassen ist das nicht selbstverständlich. Das sollten wir nicht vernachlässigen.“

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