Kempen : Stadt verfehlt Sanierungs-Ziele
Um die Schulgebäude auf den neuesten Stand zu bringen, korrigiert die Verwaltung ihren Kurs. Externer Rat soll nun helfen.
Kempen. „Mit größter Intensität muss die Sanierung und Modernisierung unserer Schulen in Angriff genommen werden.“ Das hatte Bür+germeister Volker Rübo in seiner Rede zum Haushaltsentwurf 2016 kurz vor Weihnachten gesagt. In der Sitzung des Bauausschusses am kommenden Montag will der Technische Dezernent Stephan Kahl erste Details des Sanierungsprogramms vorstellen.
Im Blick hat die Verwaltung in den nächsten Jahren vor allem die weiterführenden Schulen. Laut Vorlage für die Sitzung am Montag sind Veränderungen erforderlich, weil die wachsende Gesamtschule nach und nach die Räume der auslaufenden Real- und Hauptschulen übernehmen wird. Zudem müsse die Stadt neue Anforderungen in puncto Gebäudesicherheit und Barrierefreiheit erfüllen. Wie bereits berichtet, geht es in einem ersten Schritt um Aufzüge für die Gesamtschule.
Für alle Gebäude auf dem sogenannten Campus der weiterführenden Schulen gelte zudem, dass die „komplette Technik überprüft und auf den heutigen Stand gebracht werden muss“. Weitere Aspekte bei den anstehenden Sanierungen sind nach Angaben der Stadt „Erkenntnisse aus dem Klimaschutzteilkonzept“ Bei Kellern, Mauerwerk, Dächern, Fenstern und Türen müssten neue energetische Anforderungen erfüllt werden.
Das alles klingt nach einer langen und anspruchsvollen Sanierungsliste. In der Vorlage für den Ausschuss gibt das Dezernat von Stephan Kahl auch freimütig zu, dass diese Sanierungsziele bislang „nicht annähernd“ erreicht worden sind.
Mit der angekündigten Einstellung einer Architektin und eines Ingenieurs im Hochbauamt war die Verwaltung vor einigen Monaten noch zuversichtlich, den Sanierungsstau in den Schulen allmählich aufzulösen. Diese Einstellungen sind aber bislang nicht erfolgt. Es herrsche ein „mangelndes Angebot an guten und erfahrenen Fachkräften im Bausektor“. Außerdem hätten „andere unabdingbare Arbeitsschwerpunkte“ die Kollegen im Rathaus gebunden. Unter anderem wegen der notwendigen „Bereitstellung von angemessenen Asylunterkünften“ hätte man die Schulsanierungen verschieben müssen.