Staatsanwalt will ein neues Gutachten

Der Mann, der eine 35-Jährige attackiert hat, soll erneut medizinisch untersucht werden.

Kempen. „Der Mann muss intensiv medizinisch begutachtet werden“, sagte Staatsanwalt Klaus Schreiberam Mittwoch über den 51-Jährigen, der laut Polizei eine 35-jährige Frau auf offener Straße schwer verletzt hat. Polizeibeamte hatten den Mann am Montag unmittelbar nach der Tat festgenommen und zum LVR-Klinikum nach Süchteln gebracht. Bei einer Untersuchung wurden bei ihm allerdings keine psychischen Störungen festgestellt. Der Mann wurde daraufhin noch am selben Abend wieder entlassen (die WZ berichtete).

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, die 35-Jährige mit seinen Fäusten geschlagen und mit seinen Schuhen getreten zu haben. Zuvor hatte die Frau den 51-Jährigen ermahnt, weil er die Straße bei Rot überquerte.

Die Staatsanwaltschaft in Krefeld hatte am Dienstag Akten über den Mann angefordert, der bereits zuvor polizeilich aufgefallen sein soll. Die Schriftstücke kamen gestern an und werden nun gesichtet. „Ich hoffe sehr, dass die Bearbeitung schnell geht“, erklärte Schreiber, der eine erneute Begutachtung veranlassen möchte.

Aus Kreisen erfahrener Juristen erfuhr die WZ, dass der vorliegende Fall ungewöhnlich sei. Man könne nicht nachvollziehen, dass der Gutachter nach einer derartigen Tat keine Auffälligkeiten bei dem Beschuldigten feststellen konnte, heißt es.

Gestern hat sich der 51-Jährige gegenüber der WZ zu den Anschuldigungen geäußert. Demnach habe ihn die Frau zunächst schwer beleidigt. Er habe sie daraufhin gestoßen und nicht geschlagen. Als sie hingefallen sei, habe sie sich an seinem Hosenbein festgehalten. Dann habe er versucht, sich loszureißen, die Frau aber nicht absichtlich getreten. Er erklärte außerdem, dass er bislang noch nie in psychiatrischer Behandlung gewesen sei.

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