St. Hubert: Ernährungsberatung für Tiere Die Frau für den richtigen Futterplan

St. Hubert · Interview Die St. Huberterin Christina Heghmanns berät in Sachen Ernährung für Haustiere. Der WZ erklärte sie im Gespräch, was hinter der BARF-Methode steckt.

 Christina Heghmanns mit ihren eigenen Hunden Sammy, Lia und Bora.

Christina Heghmanns mit ihren eigenen Hunden Sammy, Lia und Bora.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Frau Heghmanns, warum brauchen Hunde und Katzen eine Ernährungsberaterin wie Sie?

Christina Heghmanns: Der Wunsch, seinen Hund oder seine Katze gesund und artgerecht zu ernähren, wird bei vielen Haltern immer größer. Häufig sind diese allerdings durch einen großen Wust an Informationen verunsichert. Hier erstelle ich als Ernährungsberaterin einen Futterplan, der alles beinhaltet, was die Hunde und Katzen brauchen. Eine gesunde und artgerechte Ernährung kann vielen fütterungsbedingten Krankheiten vorbeugen. Bei bereits erkrankten Tieren kann eine Therapie durch die Ernährung sinnvoll unterstützt werden. Manchmal ist die Ernährung sogar ein großer Teil der Therapie.

Sie setzen auf die sogenannte BARF-Methode. Was ist damit gemeint und wie wenden Sie BARF konkret an?

Heghmanns: BARF ist die Abkürzung für „Bones and Raw Foods“, was Knochen und rohes Futter bedeutet. Bei BARF handelt es sich um eine Rohfütterungsmethode, bei der die Ration ausschließlich aus rohen Zutaten besteht. Diese werden aus Fleisch, Knochen und Innereien, Obst und Gemüse sowie einigen Futterzusätzen zusammengestellt. Ich gehe dabei nach dem Beutetier-Konzept vor. Hierbei wird die Ration so zusammengestellt, dass sie einem Beutetier entspricht. Bei erkrankten Tieren wird jeder Plan individuell auf die Bedürfnisse angepasst, somit hat man die Möglichkeit, auf jede kleine Veränderung einzugehen.

Wenn man „BARF“ in die Internet-Suchmaschine eingibt, findet man auch Kritisches. Unter anderem ist von der Gefahr einer Mangelernährung zu lesen oder sogar von Gesundheitsrisiken für Herrchen und Frauchen. Was sagen Sie dazu?

Heghmanns: Alternative Fütterungsmethoden wie auch das ,Barfen’ werden immer beliebter. Viele Halter beschäftigen sich aber nicht ausreichend damit und füttern ihre Hunde und Katzen einfach nur mit rohem Fleisch. Das entspricht aber nicht der BARF-Methode und kann zu Mangelerscheinungen und Problemen führen. Bei der Ernährung nach dem BARF-Prinzip gibt es einiges zu beachten. Deshalb hört man mittlerweile immer wieder von Mangelernährung und fehlenden Nährstoffen und Krankheiten, die hierdurch entstehen können. Wird die BARF-Methode richtig angewendet, handelt es sich um eine artgerechte und bedarfsdeckende Fütterung. Natürlich ist es so, dass rohes Fleisch nicht keimfrei ist und Bakterien enthält. Allerdings finden sich auch Keime auf dem Fleisch, das wir verzehren. Mit dem Unterschied, das dieses meist gegart wird. Hält man sich aber an einige Hygieneregeln bei der Zubereitung und im Kontakt mit den Vierbeinern, minimiert sich das Risiko.

Sie sind gelernte Krankenpflegerin und haben auch einige Jahre Pharmazie studiert – warum kam irgendwann der „Schwenk“ auf die Vierbeiner?

Heghmanns: Tiere waren schon immer meine Leidenschaft, allerdings vorerst nur im privaten Bereich. Noch während meines Pharmaziestudiums und meiner Arbeit als Krankenschwester begann ich die Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen. In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass ich mein Hobby zum Beruf machen möchte. Während meiner ersten Elternzeit habe ich dann die Gelegenheit genutzt und BoSaLi-Barf ins Leben gerufen. Die Arbeit mit den Vierbeinern bereitet mir große Freude.

Ist der Niederrhein ein guter Standort für ein Business im Haustierbereich?

Heghmanns: Ob der Niederrhein generell ein guter Standort für ein Business im Haustierbereich ist, kann ich nicht beurteilen. Bisher habe ich aber sehr viele nette Hunde- und Katzenbesitzer kennengelernt und viele positive Begegnungen gehabt. Insofern ist der Niederrhein für mich mit BoSaLi-Barf ein guter Standort und ich bin sehr zufrieden.

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