Spielfest: Eine flotte Runde mit dem „Eis-Taxi“

In Grefrath stand am Samstag der Spaß auf spiegelglatter Fläche im Vordergrund.

Grefrath. Bänder mit bunten Luftballons baumeln über der Eisfläche, überall wird gespielt und gemeinsam gelacht. Zum 14. Mal wurde am Samstag das „Spielfest auf dem Eis“ im Eissportzentrum Grefrath gefeiert. Ausrichter der Veranstaltung für Behinderte und Nicht-Behinderte jeden Alters sind die Sportjugend im Kreissportbund (KSB) Viersen und der Kreis.

Mit Sport- und Schlittschuhen oder auf Rädern geht es auf die glatte Fläche. „Wir wollen allen eine Möglichkeit bieten, aufs Eis zu dürfen und gemeinsam Spaß zu haben“, sagt Ina Kühnel, die Vorsitzende der Sportjugend. „Gerade für Rollstuhlfahrer bietet das Fest eine tolle Gelegenheit.“

Tatsächlich drehen viele Rolli-Fahrer ihre Runden; und einige haben Spaß daran, als „Eis-Taxi“ andere Besucher auf einem angebundenen Gummi-Reifen hinter sich her zu ziehen. Kühnel: „Das Eis-Taxi gibt es hier schon seit Jahren — und es ist immer noch ein Highlight.“

An einer Seite der Eishalle sind verschiedene Spielstationen aufgebaut. Beim Dosenwerfen hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet. „Das macht ja auch schön viel Krach“, sagt Birgit Jansen aus Straelen. Ihre Tochter Julia (11) ist auf den Rollstuhl angewiesen. Dies hindert sie jedoch nicht daran, Spaß auf dem Eis zu haben. „Wir waren schon fünf- oder sechsmal dabei und freuen uns das ganze Jahr über auf das Fest.“ Ob Eis-Bowling oder Hufeisen-Werfen — alle Disziplinen kommen gut an.

15 Aufsichtspersonen sind während des 90-minütigen Festes im Einsatz, darunter auch einige Helfer aus dem niederländischen Eislauf-Club „Recreatieve Schaatsvereniging Noord-Limburg“. „Inklusion sollte ja nicht nur alters-, sondern auch länderübergreifend sein“, betont die Sportjugend-Vorsitzende.

Carlotta (15) hat viel Freude am Schlittschuh-Laufen. „Es ist ihr sehr wichtig, dass wir hierher kommen“, sagt ihre Mutter Nicole Bahnen. Die St. Töniserin ist begeistert von dem Fest: „Zu den normalen Laufzeiten fahren alle schnell und wild, weil keiner weiß, dass er Rücksicht nehmen muss. Hier wissen das alle und achten aufeinander.“

Am Ende der Veranstaltung gibt es für jeden Teilnehmer ein kleines Geschenk, zum Beispiel in Form eines Schlüsselanhängers. „Leider sind in diesem Jahr nicht so viele wie sonst gekommen, da überall Martinszüge sind“, zieht Ina Kühnel eine erste Bilanz. „Wir freuen uns aber sehr darüber, dass immer wieder Kinder kommen und fragen, ob sie bleiben und mitmachen dürfen. So werden Berührungsängste abgebaut.“

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