Tadschikistan-Hilfe kommt an Spenden aus Kempen kommen an

Kempen · Vor über zehn Jahren rief der Kempener Arzt Martin Kamp das Projekt Tajik Aid ins Leben, um in Tadschikistand medizinische Aufbauarbeit zu leisten. In Pandemie-Zeiten ist auch humanitäre Soforthilfe wichtig – etwa durch Kleidung, Sachspenden und Corona-Schutzausrüstung.

 Die Kleider- und Sachspenden aus Kempen sind für die Ärmsten im Land bestimmt, vor allem für Kinder in Waisenhäusern und extrem arme Familien.

Die Kleider- und Sachspenden aus Kempen sind für die Ärmsten im Land bestimmt, vor allem für Kinder in Waisenhäusern und extrem arme Familien.

Foto: Martin Kamp

(biro) Kleidung und andere Spenden aus Kempen sind in Tadschikistan angekommen. Das teilte die Tadschikistan-Hilfe (Tajik Aid) jetzt mit. Ende Januar hatte ein Lkw voller Kinderkleider, Decken, Schlafsäcke und Corona-Schutzausrüstung Kempen verlassen, um zwei Wochen später das rund 7000 Kilometer entfernte Land in Zentralasien zu erreichen. Seither werden Kleidung und andere Sachspenden dort an Kleinkinderheime (Baby Homes), Waisenhäuser und arme Familien im ganzen Land ausgegeben. Die Verteilung werde in Absprache mit dem für die Heime zuständigen Gesundheitsministerium und der Aga-Khan-Foundation durchgeführt, teilte die Initiative mit.

Organisiert wurde die Hilfe durch den Verein Vision teilen, dessen Projekt Tajik Aid vor über zehn Jahren von dem Kempener Hals-Nasen-Ohren-Arzt Martin Kamp ins Leben gerufen wurde. Seither setzte sich die Hilfe dafür ein, in vielen Bereichen eine kontinuierliche medizinische Aufbauarbeit zu leiten. Unter anderem wurde eine Klinik für Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten aufgebaut, die im Sommer 2020 durch eine Klinik für Kieferorthopädie ergänzt wurde. „Die Länder Zentralasiens sind durch die Pandemie besonders hart getroffen“, sagt Kamp. Das liege nicht nur daran, dass die Wucht der Corona-Infektion auf sehr schwierige Verhältnisse im Gesundheitssystem traf, sondern auch daran, dass Migrationsarbeiter, die vor allem in Russland für das Einkommen der Familien sorgten, nach Hause geschickt wurden. Dadurch kam es zu einer erheblichen Verarmung der Bevölkerung. Hinzu kommen die Kosten für die Behandlung Corona-Infizierter, die sich viele Familien kaum leisten können.

Die Kleider- und Sachspenden vom Niederrhein – rund 19 000 Artikel für bis zu 3000 Kinder - sind für die Ärmsten bestimmt, vor allem für Kinder in Waisenhäusern und extrem armen Familien. „Für sie ist die Unterstützung gerade jetzt sehr wichtig, weil sie sich kaum mehr etwas leisten können“, sagt Kamp. Mit einer Gesamtbevölkerung von 9,3 Millionen Einwohnern befindet sich Tadschikistan auf Platz 125 (von 189) des Global Human Development Index der UN. Der Bericht über menschliche Entwicklung beschreibt den Wohlstand eines Landes. Deutschland liegt auf Platz 6.  Der Transport mit der Kinderkleidung wurde durch die Unterstützung „Bild hilft - ein Herz für Kinder ermöglicht, aber auch durch viele Sachspenden. Kamp: „Eigentlich sind wir angetreten, die medizinischen Verhältnisse nachhaltig zu verbessern. Aber in diesen Zeiten steht die humanitäre Akuthilfe an erster Stelle.

(biro)
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