Spannende Arbeit unterm Freibad

Aqua-Sol: Die Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen des Schwimmbads geworfen. Die ersten Badegäste kommen um 6.30 Uhr - da muss jeder Handgriff sitzen.

Kempen. Wenn Schwimmmeister und aqua-sol-Betriebsleiter Wolfgang Werthschulte um 6 Uhr mit der Arbeit beginnt, ist es schnell mit der morgendlichen Ruhe vorbei. Gerade einmal 30 Minuten bleiben dem 53-Jährigen dafür, einen ersten Rundgang zu machen, Schwimmhalle und Duschen zu kontrollieren, die Plane vom 25-Meter-Außenbecken zu ziehen und die Zählerstände der Kassen abzulesen. Die ersten Badegäste kommen um 6.30 Uhr - da muss jeder Handgriff sitzen.

Das Wort "Bademeister" vermeidet Wolfgang Werthschulte. Denn zum Beruf des Schwimmmeisters gehören neben der Wasseraufsicht viele andere Aufgaben, von denen die Badegäste nichts mitbekommen. Wer diesen Job verstehen will, muss hinter die Kulissen schauen. Den "Papierkram" erledigt Werthschulte in seinem Büro. Die wirklich spannenden Dinge jedoch passieren eine Etage tiefer, im warmen Keller des Freizeitbades.

Dort notiert Schwimmmeister Michael Bist gerade die aktuellen Chlorwerte. "Wir müssen uns an Richtwerte halten, das Wasser darf nicht zu viel oder zu wenig Chlor enthalten", weiß er. Für genügend Chlornachschub ist im benachbarten Raum gesorgt, dort lagern 25 Kilogramm schwere Chlorflaschen.

Im unterirdischen Betriebsraum des Freibadbereiches nahe des Fünf-Meter-Turms dominieren orangene Wasserfilter die Anlage. Ihr Durchmesser beträgt 2,80 Meter. Dort fließt das Rohwasser durch Quarzsand und Kohlepartikel, es wird aufbereitet. Alle drei Tage muss der Filter durchgespült werden: Dreck und Schmutzwasser fließen dann in das städtische Abwassernetz.

"Genügend frisches Wasser ist immer vorhanden", betont Werthschulte. Pro Badegast werden automatisch 30 Liter aufbereitetes Frischwasser ins Becken gegeben. Aufbereitet heißt, dass das Wasser gefiltert, frisch gechlort und auf angenehme 28 bis 33 Grad Celsius erwärmt wurde. Ist zu wenig Wasser im Becken und wird neues Wasser benötigt, schlägt ein Magnetsensor Alarm.

Doch auch außer der Reihe gibt es immer viel zu tun: So legen Werthschulte und Bist auch schon mal Hand an einen alten Schlauchwagen, um neue Räder zu montieren, denn: "Das ist günstiger als ein neuer Wagen."

Momentan arbeiten vier Schwimmmeister, sieben Reinigungskräfte und Kassierer sowie vier Auszubildende im aqua-sol. An seiner Arbeit schätzt Werthschulte vor allem den Kontakt mit Menschen: "Das bringt auch nach 30 Jahren Berufserfahrung noch Abwechslung", sagt er zufrieden.

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