Sorgen um Kempener Hauptschule

Schulleiter Kalla zu den Plänen der Landes-CDU.

Kempen. Das neue Schulkonzept der NRW-CDU sorgt auch in Kempen für Aufsehen. Auf dem Landesparteitag am 12. März soll beschlossen werden, dass sich die CDU von der Hauptschule „als unbedingt notwendige Basis für das gesamte Schulsystem“ verabschiedet. „Auch wenn die CDU nicht mehr an der Regierung ist, sind solche Vorstöße natürlich nicht gut für die Zukunft der Hauptschule“, sagte Hubert Kalla, Leiter der Martin-Hauptschule, am Mittwoch auf Anfrage der WZ.

Derzeit gehe der Schulleiter zwar davon aus, dass die Hauptschule in Kempen erhalten bleibt, „trotzdem mache ich mir schon Sorgen, wie es weitergeht“. „Wir sind den Entscheidungen der Politik und den neuen Anmeldezahlen ausgeliefert“, sagte Kalla. Ende Februar können Eltern ihre Kinder an der Schule anmelden. „Danach wird man sehen, wie diese Schulform angenommen wird.“

Sollten die Anmeldezahlen weiter sinken, müsse man sich auch in Kempen Gedanken machen. Kalla: „Was passiert, wenn wir in die Einzügigkeit rutschen?“ Eine Hauptschule mit einer Eingangsklasse dürfe vom Gesetzgeber aus nur drei weitere Jahre betrieben werden. Das „öffentliche Schlechtreden“ der Hauptschulen könnte laut Kalla schon in diesem Jahr zu einem Rückgang der Anmeldezahlen führen.

Ein Argument für die Kempener Hauptschule ist laut Kalla der Neubau der Mensa für das Ganzstagsangebot. Die Stadt investiert dort 1,7 Millionen Euro. „Der Ganztag ist ein Plus für unsere Schule. Darauf setzen wir“, sagt der Leiter.

Der Idee von Real- und Hauptschule unter einem Dach — der so genannten Verbundschule — ist Hubert Kalla nicht abgeneigt: „Bevor die Hauptschule ganz verschwindet, ist das sicher eine Möglichkeit.“ Die Gemeinde Grefrath startet derzeit dieses Projekt. 2011/2012 soll dort die Verbundschule eingeführt werden.

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