Gedenken an die Opfer des Holocaust am 27. Januar Kempen gedenkt der verfolgten Juden

Kempen · Am Donnerstag, 27. Januar, gedenken Kempener Bürger ihrer jüdischen Mitbürger, die Opfer des Holocaust wurden. Ein Mahnmal in der Nähe der einstigen Synagoge an der Umstraße, eine Stele am Rathaus und mittlerweile 74 Stolpersteine erinnern in Kempen und St. Hubert an die Opfer des Nationalsozialismus. Wie sich die Kempener Gedenkkultur entwickelte.

 An der Stele an der Umstraße in Kempen, in der Nähe der einstigen Synagoge, kamen auch viele junge Menschen am 9. November 2001 zur Gedenkfeier zusammen.

An der Stele an der Umstraße in Kempen, in der Nähe der einstigen Synagoge, kamen auch viele junge Menschen am 9. November 2001 zur Gedenkfeier zusammen.

Foto: Wolfgang Kaiser

35 Juden aus Alt-Kempen und St. Hubert sind während des „Dritten Reichs“ von den Nazis ermordet worden. Ums Leben gekommen im Ghetto von Riga und in den Konzentrationslagern Auschwitz, Sobibor, Theresienstadt und Treblinka. Qualvoll erstickt in der Gaskammer. An Hungertyphus verstorben oder an allgemeiner Entkräftung. Erschossen, weil der geschwächte Körper bei der Zwangsarbeit nicht das befohlene Tempo durchhalten konnte. Die 1941 und 1942 durchgeführten Deportationen wurden mithilfe einer Kartei der Stadtverwaltung organisiert; Kempener Polizisten – damals noch dem Bürgermeister unterstellt – brachten die Todgeweihten zur Bahn. In der Mädchenoberschule gegenüber der Burg wurde die Habe der Deportierten öffentlich versteigert, viele Kempener fuhren die Schnäppchen auf Bollerwagen davon.