Oedter Geschichte (9) : Als Oedt noch eigene Siegel und Wappen führte
Oedt. Das erste Siegel, das sich auf Oedt bezieht, hängt an einer Urkunde aus dem Jahre 1331, die sich im Kölner Stadtarchiv befindet. Es zeigt einen Ritter mit erhobenem Schwert hoch zu Ross. Das Reitersiegel verwendete Dietrich Luf III. von Kleve, der um 1300 die Burg Uda erbauen ließ.
Ortsgeschichte wird vor allem über historische Dokumente und andere Überlieferungen lebendig. Urkunden mit Siegel oder Wappen aus der Vorzeit kann so ziemlich jede Stadt oder Gemeinde vorweisen. So auch Oedt. Der heutige Ortsteil der Gemeinde Grefrath kann in diesem Jahr auf eine dokumentierte 850-jährige Geschichte zurückblicken.
Unter der Herrschaft Kurköln hatten die Schöffen von Oedt wohl schon im 15. Jahrhundert ein eigenes Gerichtssiegel. Auf diesem Siegel ist in der oberen Hälfte der Erzbischof und Kurfürst von Köln zu sehen, der für Oedt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Landes- und oberster Gerichtsherr war. In der unteren Hälfte des Siegels ist der Abt der Benediktinerabtei (Mönchen-)Gladbach dargestellt, der Lehnsherr eines Lehnshofes bei der Kapelle in Oedt war. Diese Kapelle, die wie die Abtei in Gladbach dem Heiligen Vitus geweiht war, ist schon 1170 bezeugt. Das älteste bekannte Siegel der Schöffen von Oedt mit dieser Darstellung ist an einer Urkunde von 1508 erhalten.
1925 beauftragte der Oedter Bürgermeister Wilhelm Monar den Heraldiker Wolfgang Pagenstecher aus Düsseldorf, ein Gemeindewappen für Oedt zu entwerfen. Dieser verwendete als Vorlage das alte Siegel mit dem Erzbischof und dem Abt. Eine farbige Vorlage des Schöffensiegels war nicht vorhanden. Deshalb gestaltete er das Wappen lediglich nach heraldischen, also wappenkundlichen Gesichtspunkten: