Senioren-Komplex: Wohnpark ist heiß begehrt

Dienstag war Richtfest an der Wiesenstraße. Für die 22 Wohnungen gibt es 161 ernsthafte Interessenten.

Kempen. Was lange währt, wird endlich gut. An dieses Sprichwort dürften am Dienstag die Gäste beim Richtfest am Wohnpark Wiesenstraße gedacht haben. Nach einigen Verzögerungen — ursprünglich sollte der Bau mit seniorengerechten Wohnungen schon 2011 fertig sein — durfte Zimmermann Klaus Speck Dienstag endlich den Richtspruch aufsagen. Im April 2013 soll das 2,5 Millionen Euro teure Projekt der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen auf dem Gelände des früheren Arbeitsamtes abgeschlossen sein.

„Wir müssen zugeben, dass sich zwei Jahre lang nichts bewegte auf dieser Fläche“, sagte am Dienstag Diether Thelen, Vorstand der GWG. „Wir hatten einfach zu viele Bauprojekte in der Planung und Realisation.“ Jetzt sei er aber zuversichtlich, dass im April alles fertig ist. Architekt Udo Thelen nickte etwas zögerlich, stimmte dann aber zu. „Das wird klappen.“

Der Komplex besteht aus drei verbundenen Gebäuden mit insgesamt 22 barrierefreien Wohnungen. „Diese sind zwischen 47 und 92 Quadratmeter groß“, ergänzte der Architekt. „Die Aufgabe lautete, seniorengerechtes Wohnen für Paare und Einzelpersonen zu realisieren. Das haben wir umgesetzt.“

Der Bau steht unter dem Titel „Wohnen mit Service für ältere Menschen“. „Im Haus gibt es einen Aufzug und eine Concierge-Lösung“, so Diether Thelen, der übrigens mit dem Architekten nicht verwandt und nicht verschwägert ist. „Die Beiden sind nur Brüder im Geiste“, scherzte Bürgermeister Volker Rübo in seiner Rede. Auch das Thema Sicherheit steht im Mittelpunkt: Es gibt nur einen zentralen Eingang, der mit Videokameras überwacht wird.

Rübo machte deutlich, wie groß der Bedarf an seniorengerechten Wohungen in Kempen ist: „Der demografische Wandel ist längst in der Gesellschaft angekommen. Mit so einem Projekt können wir ihm gerecht werden.“ Der Nachfrage vollständig Herr werden, könne man mit dem Wohnpark aber noch nicht. Die Zahlen belegen das: „Für die 22 Wohnungen haben wir 161 ernsthafte Interessenten“, sagte Diether Thelen. Ursprünglich hätten sogar 275 auf der Liste gestanden.

Fünf der 22 Wohnungen sind von der öffentlichen Hand gefördert — werden also an Leute mit Wohnberechtigungsschein vermietet (4,70 Euro pro Quadratmeter). Wer diese Wohnungen bekommt, entscheidet die Stadt Kempen. Die anderen 16 Wohnungen (8,90 Euro pro Quadratmeter) werden von der GWG vergeben. „Unsere Kriterien richten sich nach denen der Stadt“, so Diether Thelen. Soziale Aspekte und der Bezug zu Kempen seien zum Beispiel Komponenten.

Für diejenigen, die nicht ausgewählt werden, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. „Ende 2013 werden wir mit einem vierten Baukomplex hier auf dem Gelände loslegen“, so der GWG-Vorstand. An der Grenze zum Grundstück des E-Centers entsteht ein Gebäude mit weiteren sechs bis sieben Wohnungen. „Da gehen wir jetzt in die genauen Planungen“, ergänzte Architekt Udo Thelen.

www.gwg-kreis-viersen.de

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