Kampf gegen Corona : Screening im Kreis Viersen: Vom Erfolg eines Fahrzeugs, das es gar nicht gibt
Kempen/Kreis Viersen Durch ein aufwändiges Verfahren wissen wir immer mehr über die Ausbreitung des Coronavirus in Seniorenheimen und Unterkünften für Flüchtlinge. Eine Analyse zu einigen Hintergründen des Projektes im Kreis Viersen.
Screening – unter diesem englischen Begriff versteht das Online-Wörterbuch Wikipedia „ein systematisches Testverfahren, das eingesetzt wird, um innerhalb eines definierten Prüfbereichs Elemente herauszufiltern, die bestimmte Eigenschaften aufweisen“. Der Kreis Viersen und zahlreiche andere deutsche Behörden verwenden den Begriff derzeit im Zusammenhang mit groß angelegten Corona-Tests in Seniorenheimen und anderen Einrichtungen.
Der Krisenstab des Kreises Viersen schickt gar seit 8. April ein sogenanntes Screening-Fahrzeug zu Altenheimen und Flüchtlingsunterkünften – in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sowie ehrenamtlichen Helfern von DRK und Maltesern. Ein Projekt, das angesichts der gewonnen Klarheit in den Heimen als Erfolg zu verbuchen ist. Aber auch ein Projekt, zu dem es noch viele Fragen gibt. Und auf diese hat der Kreis der WZ auch Antworten geliefert. Zum Beispiel die, dass es das Screening-Fahrzeug gar nicht gibt.
Welche Einrichtungen sind inzwischen einmal bzw. zweimal getestet worden?
Je zwei Screenings hat es nach Angaben des Kreises im Kempener Von-Broichhausen-Stift und in einer Kempener Flüchtlingsunterkunft gegeben. Außerdem sei der Großtest zweimal im Niederkrüchtener Altenheim durchgeführt worden. Dort gibt es bereits zehn Corona-Todesfälle. Jeweils einen Screening-Einsatz habe es in den Seniorenheimen in Schiefbahn, St. Tönis und Viersen gegeben, in denen im Vorfeld Fälle aufgetreten waren. Insgesamt seien im Rahmen des Screenings seit 8. April zirka 1200 Tests gemacht worden (Stand Freitag, 17. April).