Kempen Schwere Suche nach Erzieherinnen

Mehr Plätze bei Tagesmüttern sollen Eltern von Zweijährigen Wahlfreiheit bieten.

Kempen. Im Jugendhilfeausschuss hat die Stadt nun ihre Planungen für das Kindergartenjahr 2016/2017 vorgestellt, der alle Fraktionen in der Sitzung zustimmten. Ab August soll für 40 Prozent der unter Dreijährigen und für 98 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren Betreuung bereitgestellt werden.

Insgesamt werden 1100 Plätze in Kindertageseinrichtungen angeboten. Gut 48 Prozent für die Buchungszeit 45 Stunden, 44 Prozent für 35 Stunden und knapp acht Prozent für 25 Stunden.

Rechnerisch fehlen im Plan 0,29 Stellen, um auf die Mindestanzahl an Erziehern zu kommen. Daher soll nun eine weitere Stelle geschaffen werden. Für einen im Kinderbildungsgesetz berechneten „Idealwert“ in der Betreuung würden 3,18 Stellen fehlen. Doch das ist angesichts der angespannten Haushaltslage nicht geplant.

Bei den Erzieherinnen besteht ein deutlicher Fachkräftemangel. Die Flexibilität der Mitarbeiter, die bei Ausfällen aufgestockt haben, habe es überhaupt erst möglich gemacht, die Betreuung sicherzustellen. Krankheitsvertretungen zu finden, sei sehr schwierig. In diesem Bereich soll die neue Stelle Erleichterung bringen. Aktuell versucht die Stadt zudem durch Dauerausschreibungen einen Pool an Bewerbern vorzuhalten, zu denen bei Bedarf Kontakt aufgenommen werden könnte.

Die Anzahl der Gruppen soll im nächsten Jahr nicht steigen. Vermeiden will die Stadt eine Überbelegung von Einrichtungen. Lediglich in den katholischen Kitas St. Raphael in St. Hubert und Hermann-Josef im Kempener Süden würden die Regelgruppengrößen um maximal zwei Kinder überschritten.

Aufstocken will die Stadt bei den Plätzen, die bei Tagesmüttern zur Verfügung stehen. Rein rechnerisch würden rund 80 Plätze benötigt. Es sollen aber 90 Plätze angemeldet werden, um den Eltern von zweijährigen Kindern eine Wahlmöglichkeit zwischen Tagesmutter und Kita zu lassen. Zurzeit läuft noch ein Verfahren, in dem Eltern die Erstattung der Kosten für die Tagesmutter für das zweijährige Kind fordern. Das Urteil steht noch aus.

Die meisten Eltern würden einen Tagesstättenplatz für ihr zweijähriges Kind vorziehen, so Jugendamtsleiterin Heike Badberg. Durch die zehn zusätzlichen Plätze könne man aber Druck aus der Diskussion nehmen. Tagesmütter seien in Kempen genug vorhanden.

Der Jugendhilfeausschuss sprach sich dagegen aus, die Einkommensstaffelung für Elternbeiträge zu überarbeiten. Die Gemeindeprüfanstalt hatte vorgeschlagen, einen weiteren Oberwert einzuführen. Aktuell liegt der bei 125 000 Euro Jahreseinkommen.

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