Schulsport auch für Moppel

Kinder mit zuviel auf den Rippen werden im Fachunterricht auch gefordert. Die Lehrer sprechen betroffene Eltern an.

Kempen/Grefrath/Nettetal. 15 Prozent der Kinder zwischen drei und 17 Jahren in Deutschland sind übergewichtig, davon sechs Prozent stark. Genaue Vergleichszahlen gibt es nicht, aber im Kreis Viersen fallen bei den Einschulungs-Untersuchungen acht Prozent der Kinder als zu dick auf, drei Prozent sind sogar fettleibig.

An der Kempener Erich Kästner Realschule sind Übergewicht und Gesundheit nicht nur im Sport Thema. "Ich unterrichte auch Hauswirtschaft und Biologie und habe somit genau die passenden Fächer", sagt Sportlehrerin Heike Janßen. Ab nächstem Schuljahr wird für alle Sechstklässler ein Gesundheitstag angeboten. Auch Janßen versucht, Übergewichtige bestmöglich am Sport teilnehmen zu lassen. "Bei Ballsportarten kein Problem, bei Ausdauer mitunter schon", so Janßen. An der Realschule stehen zwei Sportstunden pro Klasse auf dem Plan.

Am Lobbericher Jaeger-Gymnasium ist es im Durchschnitt eine Stunde mehr. "Das reicht nicht aus, um bei einem Betroffenen das Übergewicht zu bekämpfen. Das ist ein gesellschaftliches Problem, was auf wenig Bewegung und ungesundes Essen zurückzuführen ist. Die Schule kann nur Anstöße geben", ist Lehrer Rainer Derendorf überzeugt. Trotzdem fordert er nicht mehr Sportstunden. "Schließlich hat eine Schule auch noch ein paar andere Aufgaben", sagt er.

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