Schul-Schließungen: Unwissenheit und Unsicherheit
Die Bildungseinrichtungen trafen unterschiedliche Entscheidungen. LvD-Leiter fordert Klarheit vom Land.
Kempen/Grefrath. Ist denn jetzt Schule oder nicht? Diese Frage dürfte am Donnerstag im Zusammenhang mit Sturmtief „Friederike“ häufig gestellt worden sein. Wie in anderen Kommunen des Landes herrschte auch in Kempen und Grefrath Unsicherheit darüber, ob es einen Schulausfall gibt oder nicht. Dies hängt mit einem Erlass des NRW-Bildungsministeriums zusammen. Demnach sind die Eltern selbst entscheidungsbefugt, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht. Die Entscheidung einer Schließung obliege Schulleitungen und -trägern, hieß es schon am Mittwoch aus Düsseldorf.
Dies führte dann zu einem Flickenteppich — auch in Kempen. Während Stadtsprecher Christoph Dellmans schon gegen 9.15 Uhr mitteilte, dass Haupt-, Real- und Gesamtschule geschlossen sind, blieben die Grundschulen und Kitas geöffnet. „Unterricht und Betreuung finden natürlich nur noch innen statt. Zudem werden die Eltern benachrichtigt, dass sie ihre Kinder abholen dürfen. Falls sie das nicht möchten oder können, werden die Kinder bis zum regulären Schul- beziehungsweise Kitaschluss betreut“, so Dellmans am Morgen. Ebenso verfuhr die Gemeinde Grefrath an der Sekundarschule an der Dorenburg sowie an den Grundschulen in Oedt und Grefrath.
Die Gymnasien in Mülhausen sowie in Kempen (Thomaeum und LvD) blieben nach Rücksprache mit den jeweiligen Schulleitungen geöffnet. Am Luise-von-Duesberg-Gymnasium mit dem Ergebnis, dass sich „einiges verselbstständigte“, wie es Schulleiter Bendikt Waerder im Gespräch mit der WZ ausdrückte. „Es ist mitnichten so, dass wir nach der vierten Stunde den Unterricht beendet haben“, so Waerder. Dies hatten einige Eltern gegenüber der WZ behauptet.