NRW Ein etwas anderer „sozialer Tag“

Kempen · Die Spenden sind für die Tafel und den Verein „Haus der Sonne“ bestimmt.

 Angelika Canders-Lemkens, Mira Dugal-Klahre, Uwe Hötter und Melanie Höwel vom Vorbereitungsteam müssen Corona-bedingt anders planen.

Angelika Canders-Lemkens, Mira Dugal-Klahre, Uwe Hötter und Melanie Höwel vom Vorbereitungsteam müssen Corona-bedingt anders planen.

Foto: Norbert Prümen

. (tre) Schüler der Gesamtschule Kempen gehen in diesem Jahr am „sozialen Tag“ nicht arbeiten, sondern sammeln Spenden für den guten Zweck. Grund: die Corona-Pandemie, die das Arbeiten in Betrieben für die Schüler unmöglich macht. Der soziale Tag hat an der Gesamtschule Kempen Tradition, die damit ein Projekt der früheren Erich-Kästner-Realschule fortführte. Einmal im Jahr findet der soziale Tag statt, an dem die Neuntklässler für einen Tag in einem Unternehmen arbeiten, das sie sich selbst ausgesucht haben. Das dort erarbeitete Geld fließt in zwei Projekte: Ein Teil kommt der Kempener Tafel, ein Teil dem Kempener Verein „Haus der Sonne“, einem Entwicklungshilfsprojekt für Kinder und Jugendliche in Kamerun, zugute.

Schon 2020 machte die Pandemie die Umsetzung des sozialen Tags schwierig, es gab einen Spendenlauf. „In diesem Jahr haben wir Anfang des Jahres viel überlegt, ob und wie wir den sozialen Tag gestalten könnten“, sagt Schulsozialarbeiterin Mira Dugla-Klahre, die zum siebenköpfigen Vorbereitungsteam gehört. „Keiner wusste, wie sich die Pandemie entwickelt.“ Doch Not mache erfinderisch. Und so kam die Idee auf, Unternehmen um Spenden zu bitten. Und das übernehmen die Schüler zu zweit oder zu dritt. „Firmen für eine Spende anzusprechen, ist etwas ganz anderes, als dort einen Tag arbeiten zu gehen. Es ist eine schwierigere Aufgabe, die wir unseren Schülern aber zutrauen“, sagt Angelika Canders-Lemkens vom Vorbereitungsteam.

Die veränderte Form des sozialen Tages stellt das Vorbereitungsteam den Neuntklässlern nun vom 14. bis 18. Juni in den Klassen vor. Jeder Neuntklässler kann selbst entscheiden, ob er mitmachen will. Für die Freiwilligen bietet die Schule danach am 23. Juni einen Projekttag an. „An diesem Tag bereiten wir die Schüler auf die Gespräche mit den Firmen vor und stellen auch Kontaktdaten zur Verfügung“, erklärt Melanie Höwel vom Vorbereitungsteam. Um in den Firmen zu zeigen, welche Projekte unterstützt werden, haben die Schüler Filme im Gepäck: Zwei Schüler der Oberstufe drehen einen Imagefilm für die Tafel. Der Ergänzungsstufenkurz kümmert sich um Filmmaterial für den Verein „Haus der Sonne“. Auf Wunsch stellen die Vereine den Firmen auch Spendenquittungen aus.

Was Schulleiter Uwe Hötter besonders freut: dass Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) Schirmherr der Aktion ist. Vorgänger Volker Rübo war es jahrelang. Hötter: „Nun ist sein Nachfolger in die Fußstapfen getreten. Das zeigt, wie wichtig auch dem Bürgermeister der soziale Tag unserer Schule ist.“

Für den sozialen Tag hat die Schule eine Liste mit Firmen erstellt, die bislang dabei waren. Betriebe, die in diesem Jahr spenden möchten, können sich unter  Tel. 02152/8987230 melden oder per Mail: [email protected]

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