Schlag auf Schlag: Die Jecken folgen auf St. Martin

Heute erwacht der Hoppeditz — das Kempener Prinzenpaar Rainer und Angelika Pasch startet in seine letzte Session.

Schlag auf Schlag: Die Jecken folgen auf St. Martin
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Zwei Drittel der Regentschaft von Rainer und Angelika Pasch sind vorüber. Heute um 11.11 Uhr beginnt für das Kempener Prinzenpaar das letzte Drittel — Rainer I. und Angelika I. gehen in die dritte und letzte Session. Die bisherige Amtszeit war äußerst lebhaft. Schließlich kann nur ein Prinzenpaar in der Geschichte des Kempener Karnevals von sich behaupten, einen ausgefallenen Rosenmontagszug erlebt zu haben. Auf den Sturm-Schock 2016 folgte dann die Wiedergutmachung 2017. Rainer und Angelika erlebten mit zehntausenden Narren einen prächtigen Zoch in der Altstadt.

Schlag auf Schlag: Die Jecken folgen auf St. Martin
Foto: Friedhelm Reimann

Nun erwacht der Hoppeditz wieder — und das tut er in Kempen seit einigen Jahren am Abend des 11.11. Die karnevalstreibenden Vereine treffen sich heute um 18 Uhr am Narrenbaum an der Mühle, Hessenring. Dann gibt’s einen kleinen Umzug durch die Altstadt mit dem Ziel Kulturbahnhof (Kuba). Unter der Regie der KG Weiß & Blau Kamperlings wird der Hoppeditz dann seinen Auftritt haben. Danach darf zu Klängen von Brings, Kasalla, Klüngelköpp und Co. getanzt und geschunkelt werden. Der Eintritt in die Bahnhofs-Kneipe ist frei. Los geht’s um 19.11 Uhr.

Die Besucher des Kempener Martinszuges haben gestern Abend tausende Fackeln gesehen. Und es waren wieder wunderschöne Exemplare zu bestaunen. Ein seltenes war nicht dabei, weil es wohl zu wertvoll ist, um es bei Wind und Wetter durch die Stadt zu tragen. Die Rede ist von einer historischen Fackel, die sich im Besitz der Familie Schüren befindet. Das gute Stück stammt aus Schmalbroich und ist 1947 — also vor 70 Jahren — von Hubert Schüren gebaut worden. Er und später sein Bruder Fritz sind als Kinder mit der Fackel hinter St. Martin hergegangen.

Altstadt-Geflüster

Das Besondere an der Laterne: Sie ist aus Holz. Das war zur damaligen Zeit üblich, wie der Flüsterer von der Familie Schüren erfuhr. Die rund 60 Zentimeter hohe und mehrere Kilogramm schwere Fackel wird von der Familie bestens behütet. Deshalb sei es auch schwer möglich, das Stück der Öffentlichkeit im Martinszug zu präsentieren. Immerhin können sich die WZ-Leser nun im Altstadt-Geflüster ein Bild von der historischen Fackel machen.

Von St. Martin zum Weihnachtsfest: Seit einer Woche ist im Kramer-Museum bekanntlich schon Weihnachten. Eine Ausstellung zu skandinavischen Advents- und Weihnachtsbräuchen ist an der Burgstraße 19 eröffnet worden. Im Rahmen der Schau gibt es heute und morgen einen sogenannten Tomte-Basar — einen skandinavischen Adventsmarkt. Jeweils von 11 bis 17 Uhr kann man im großen Ausstellungsraum (1. Etage) und im Museumscafé im Rokokosaal bei insgesamt 15 Ausstellern so schöne Sachen wie Schmuck, Seife und Naturkosmetik, Kerzen, Papierarbeiten, (nicht nur) weihnachtlich skandinavisch Gewebtes und Gestricktes (und vieles mehr) erstehen. Um 15 Uhr bietet das Kulturamt an beiden Tagen eine kostenlose Führung durch die Ausstellung an. Musikalische Leckerbissen gibt es auch: Die jungen Cellistinnen Ann-Kathrin Schmitz und Elisabeth Geuchen spielen am Samstag von 14 bis 14.40 Uhr sowie von 16 bis 16.30 Uhr und am Sonntag von 11.30 bis 12 Uhr sowie von 12.30 bis 13 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene zwei Euro, für Kinder einen Euro.

Bleiben wir noch einen Moment im Kulturforum. Denn dort ist ja auch die Heimat der Stadtbibliothek. Dort gibt es am 18. November wieder ein Tolkien-Lesefest. Von 11 bis 16.30 Uhr stehen die Werke des Fantasy-Autoren im Mittelpunkt. Dazu sind Experten der Deutschen Tolkien-Gesellschaft vor Ort, die sicher einiges zu „Der Herr der Ringe“, „Der kleine Hobbit“ und Co. zu erzählen haben. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann auch verkleidet erscheinen — zum Beispiel als Hobbit.

„Rettet die Nacht“ — unter dieses Motto stellt der Naturschutzbund (Nabu) eine Schau, die ab Dienstag im Rathaus am Buttermarkt zu sehen. Gleich im Anschluss an das lichtdurchflutete Martinsfest will der Nabu mit dieser Ausstellung dafür werben, die Nacht auch mal Nacht sein zu lassen. Nach Angaben der Naturschütze ist künstliches Licht nicht gerade ein Freund von Tier und Mensch. „Sachgerecht und verständlich“ will der Nabu die negativen Folgen einer schädlichen Lichtnutzung aufzeigen. Die Aktion ist eine Gemeinschaftsidee der Verbände Kempen, Grefrath und Willich. Die Eröffnung ist am Dienstag um 11 Uhr.

Zum Schluss muss der Flüsterer noch einen Fehler ausbügeln. In der Freitagausgabe hat die WZ die Aktion „Sicheres Fahrrad“ von Stadt und Polizei angekündigt. Am 18. November gibt es diese auf dem Buttermarkt. So weit, so richtig. Bei der Uhrzeit hat sich die WZ aber auf die Angaben der städtischen Pressestelle verlassen. Und diese waren offenbar falsch, wie die Presseabteilung der Polizei den Flüsterer gestern wissen ließ. Die Aktion findet nicht von 14.30 bis 16.30 Uhr statt, sondern von 10 bis 13 Uhr. Da vertrauen wir doch einfach der Polizei.

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