Sauels in Tönisberg: Stadt investierte in Stichstraße

Der Eröffnung einer Sauels-Großküche am Stammsitz in Tönisberg steht nichts mehr im Wege. Ab 2010 gibt es mindestens 120 Jobs.

Tönisberg. Alles wird gut: Die Firma Sauels produziert ab Mai nächsten Jahres wieder in Tönisberg. Und die Anwohner der Weidenstraße werden durch den Lieferverkehr nicht länger belästigt.

Das liegt vor allem daran, dass die Stadt 85.000 Euro in eine neue Straße investierte. Die Durchfahrt von der neuen Stichstraße zur Wohnbebauung soll später abgebunden werden.

Und bei Sauels ist man derzeit bemüht, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dann könnten neben den 120Mitarbeitern, die derzeit im Werk Linn arbeiten, in Tönisberg weitere 50 Arbeitskräfte benötigt werden.

"Wir hatten 20 Standorte zur Auswahl", erklärte jetzt Peter Voss, Vorstand der Sauels AG. Dass Tönisberg das Rennen gemacht hat, läge auch an der Bereitschaft der Stadt, die neue Stichstraße zu bauen.

Anfang des Jahres war die alte Fabrik abgerissen worden. Die Produktion war bereits 2007 nach Thüringen verlagert worden. "Wir haben mit der Entscheidung, diese Stichstraße zu bauen, einen alten Planungsfehler korrigiert", sagte Bürgermeister Karl Hensel.

Was der Technische Beigeordnete Stephan Kahl hervorhob: "Der Landesbetrieb Straßenbau hat der Stichstraße problemlos zugestimmt und auf eine Linksabbiegespur auf der Vluyner Straße verzichtet."

Von der aus den 70er-Jahren stammenden Sauels-Fabrik ist nur noch ein Haufen Steine zu sehen. Der rund zehn Millionen Euro teure Neubau wird nicht auf den alten Fundamenten errichtet, sondern ein Stück weiter von der Wohnbebauung entfernt.

Neben der Verwaltung wird es ab Mai auch wieder einen Sauels-Produktionsbetrieb geben. Der bestehende Betrieb in Linn wird nach Tönisberg verlagert. Peter Voss freut sich nicht nur darüber, dass alles nach Plan läuft: "Wir wollen neue Kunden im Lebensmittel-Einzelhandel bedienen", sagt er über seinen Plan. Die Verhandlungen mit Handelsketten seien im Gange.

Kann man bald Sauels-Gerichte im Supermarkt kaufen? Das ist das Ziel der Unternehmensleitung. Je erfolgreicher die Vermarktung ist, umso mehr Mitarbeiter können in dem neuen Werk eingestellt werden.

Sauels beliefert unter anderem die Kempener Martinschule mit Mittagessen. Der zunehmende Nachmittagsbetrieb an den Schulen ist für Unternehmen wie Sauels eine Chance. Zurzeit werden in Linn 18.000 Menüs täglich zubereitet und verkauft - Abnehmer sind Firmen, Wohlfahrtsverbände und Schulen.

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