Sauber machen nach Xynthia

Der Tag nach dem Sturm war für die Bauhof- Mitarbeiter heftig. Die Straßen waren allenthalben übersät mit Ästen.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Sturmtief Xynthia hat sich noch zurückgehalten. Diese Bilanz haben am Montagvormittag die Verantwortlichen in Kempen, Grefrath und Nettetal bei Feuerwehr, Polizei und Stadt gezogen. Obwohl es für die Einsatzkräfte ein heftiger Sonntag war, hielten sich die Schäden im Rahmen. Und: Es gab keine Verletzten.

"Nachdem unsere Löschzüge um 15.06 Uhr alarmiert wurden, mussten wir 27 Einsatzstellen abarbeiten", berichtet der Kempener Feuerwehr-Sprecher Johannes Dicks. In den meisten Fällen waren es Dachziegel, die aus der Dachrinne auf den Boden zu fallen drohten. Darüber hinaus hat es auch einige Bäume erwischt, die aus dem Gefahrenbereich entfernt werden mussten.

Dicks: "Auf einer Straße von Tönisberg in Richtung Hülser Berg war die Gefahr durch abbrechende Äste so groß, dass nichts anderes übrig blieb, als die Straße zu sperren." Der Baubetriebshof kümmerte sich gestern um den Rest. Hier und dort hing ein Fahnenmast windschief in der Gegend rum. Bis 20.30 Uhr war das Gröbste geregelt, die knapp 100 Blauröcke konnten wieder zur Wache und sich für den Sonntagabend umziehen.

"Zum Glück sind nicht viele Bäume entwurzelt worden", sagt Klaus Staschok, der Leiter des Kempener Baubetriebshofs. Dennoch hatten die 20eingesetzten Mitarbeiter gestern jede Menge zu tun: Viele trockene Äste waren durch die heftigen Böen aus der Krone gebrochen und auf die Straße gefallen, etliche Verkehrszeichen waren schiefgeweht, mussten gerichtet werden.

Staschok: "Die Gartenkolonnen sind zu den Aufräum-Trupps gestoßen. Außerdem haben wir noch eine Sonderkolonne für Buttermarkt und Radwege eingesetzt." Größere Schäden konnte die Crew des Baubetriebshofs gestern zum Glück aber nicht feststellen.

Auch am Kempener Bahnhof lief alles planmäßig: keine sturmbedingten Zugausfälle, keine Verspätungen- rundum zufriedene Berufspendler und Schüler auf der Strecke Geldern-Kempen-Krefeld.

Knapp 200 Feuerwehrleute waren am Sonntag zwischen 14.30 und 21Uhr an 35 Stellen in Nettetal im Einsatz. "Die Buschstraße in Kaldenkirchen musste zeitweise gesperrt werden, weil ein umgestürzter Baum quer über der Straße lag", zieht Feuerwehr-Sprecher Dirk Heussen Bilanz. In Schaag hatte der Sturm eine Tanne auf den Bürgersteig gerissen. In Leuth lagen armdicke Älste auf B509 und B221.

"Schwerpunkt des Bereitschaftsdienstes des Bauhofs war in Kaldenkirchen", sagt Nettetals Stadtsprecher Christoph Kamps. An der Grenzwaldstraße musste neben der Turnhalle ein umgekippter Baum beseitigt werden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes mussten gestern hier und dort zwischen Nachbarn vermitteln, wo Bäume über die Grundstücksgrenze zu kippen drohten.

Die Polizei im Kreisgebiet musste am Sonntag zu 80Sturm-Einsätzen ausrücken. "Meist handelte es sich um Gefahrenstellen, besonders um umgeknickte Bäume, die teilweise Fahrbahnen versperrten", sagt Polizei-Sprecherin Antje Heymanns.

Bei acht witterungsbedingten Verkehrsunfällen blieb es bei Sachschäden. Zumeist waren Bäume oder herumfliegende Gegenstände auf Autos geflogen.

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