Sanierung: Gesamtschule — ein teurer Spaß

Die Kosten für die Sanierung an der Wachtendonker Straße sind deutlich gestiegen. Morgen starten die Schüler.

Vertreter von Stadt und Schule präsentierten am Dienstag die renovierten Räume.

Vertreter von Stadt und Schule präsentierten am Dienstag die renovierten Räume.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wenn schon, denn schon. . . — unter dieses Motto könnte man die Renovierung des Gebäudes für die Gesamtschule stellen. Aus zunächst geplanten „Verschönerungsarbeiten“ ist nach Angaben von Bürgermeister Volker Rübo eine „grundlegende Sanierung“ geworden. Bei einem Rundgang durch das Gebäude an der Wachtendonker Straße bestätigte Rübo einen deutlichen Anstieg der Kosten: Statt der zunächst geschätzten 140 000 Euro investiert die Stadt nun 620 000 Euro.

Das Lehrerzimmer ist in der ehemaligen Schulküche entstanden.

Das Lehrerzimmer ist in der ehemaligen Schulküche entstanden.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Wir haben uns entschlossen, jetzt alles komplett zu machen“, erklärt Rübo. Eine geringere Summe zu investieren, hätte in den kommenden Monaten und Jahren weitere Arbeiten bedeutet. „Es wäre hier also dauernd unruhig gewesen. Jetzt können wir Schülern und Lehrern einen reibungslosen Start in der neuen Schule ermöglichen“, sagt der Bürgermeister.

Ein Flur in frischem Grün.

Ein Flur in frischem Grün.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Für das Hochbau-Amt seien die vergangenen Monaten wegen der aufwendigen Sanierungen stressig gewesen. „Wir haben hier ein mehr als 60 Jahre altes Gebäude grundlegend saniert“, sagt Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter. Vor allem in Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen sei in „erheblichem Maße“ investiert worden. „Zum Beispiel konnten die bestehenden Stromanschlüsse aus den 50er Jahren den heutigen Sicherheitsbestimmungen nicht standhalten.“

Die Finanzierung der nun deutlich höheren Kosten ist nach Angaben des Bürgermeisters über den Haushalt 2014 gesichert. „Wir können die Summe aus dem vorhandenen Etat für die Schulen stemmen“, so Rübo. Geplante Sanierungen in anderen Schulen müssten so ins nächste Jahr geschoben werden. „Das heißt aber nicht, dass es jetzt in irgendeine andere Schule hinein regnet“, macht Rübo deutlich.

Das Geld stamme aus der sogenannten Schulpauschale, die der Stadt über das Gemeindefinanzierungsgesetz zusteht. Über diese 1,1 Millionen Euro könne die Verwaltung selbstständig verfügen. Eine nachträgliche Zustimmung zu den gestiegenen Ausgaben der Politik sei somit nicht notwendig.

Bei Planung und Ausführung sind die Mitarbeiter des Hochbau-Amtes und der beteiligten Handwerkerfirmen ganz schön ins Schwitzen gekommen. „Zwischenzeitlich hatten wir Zweifel, ob alles fertig wird“, gibt Stephan Kahl zu. Nun könnten die 174 Gesamtschüler aber morgen in einer „nahezu komplett fertigen“ Schule starten. Einige Restarbeiten würden parallel zur Unterrichtszeit beziehungsweise in den Herbstferien durchgeführt.

Der Grundton in der neuen Schule ist ein kräftiges Grün. Ob das die Hoffnung der Schüler auf gute Noten ausdrückt, konnte beim gestrigen Pressetermin nicht geklärt werden. Auch die Toilettenanlagen sind auf dem neuesten Stand. „Wir haben in hochmoderne Anlagen investiert“, ergänzt Hochbaumamtsleiter Christian von Oppenkowski.

Sehnsüchtig wartet die Schulleitung noch auf die neuen Möbel, für die die Stadt weitere 116 000 Euro ausgegeben hat. „Stühle und Tische werden aber am ersten Schultag da sein“, verspricht der kommissarische Schulleiter Uwe Hötter.

Der frühere Leiter der Erich Kästner Realschule ist davon überzeugt, dass „wir eine richtig gute Schule an den Start bringen“. Die Fünftklässler, für die das Abenteuer Gesamtschule morgen um 8 Uhr mit einem Gottesdienst in der Propsteikirche beginnt, können sich laut Hötter freuen: „Dieses Gebäude ist ideal für einen guten Start.“

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