Rührei à la „Breaking Bad“

Der Kempener Daniel Büttner verbindet seine Leidenschaften fürs Kochen und für Serien und Filme. Darüber bloggt er.

Rührei à la „Breaking Bad“
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Daniel Büttner kocht gerne. Außerdem liebt er Filme und Serien. Auf seinem Blog „Herr Büttner“ zeigt er, wie sich beide Hobbys verbinden lassen. Neben Rezepten für eine Mozzarella-Basilikum-Creme oder Hackbällchen mit Parmesankruste auf Spaghetti in Tomatensoße stellt der 32-Jährige beispielsweise den Klassiker Rührei mit Bacon vor — inspiriert von der amerikanischen Kultserie „Breaking Bad“.

Rührei à la „Breaking Bad“
Foto: Daniel Büttner

Seine Ideen entstehen spontan, „auch mal im Schlaf“, sagt der Hobbykoch. Genauso spontan entstehen die Beiträge für seinen Blog. In seiner Küche steht neben den üblichen Utensilien eine Fotokamera. Egal, was auf den Tisch kommt, die kulinarischen Eigenkreationen von Büttner werden abfotografiert. „Wenn sich das Rezept als würdig erweist, stelle ich es auf meinem Blog vor“, sagt Büttner. Darüber entscheidet er nicht alleine. Seine erste Testesserin ist seine Frau. Wenn es ihr und dem Koch schmeckt, wird der Blogbeitrag geschrieben.

Meist erklärt Büttner kurz, wie er auf das Gericht gekommen ist. Zur Entstehung der Mozzarella-Basilikum-Creme schreibt der 32-Jährige beispielsweise: „Ich stehe ja voll auf die Mischung von Tomaten und Mozzarella. Aber beides einfach in Scheiben auf das Brot zu hauen, ist mir dann auf Dauer doch zu eintönig!“

Der Text für ein einfaches Rezept sei in einer halben Stunde fertig. Beim passenden Foto dazu komme es vor allem darauf an, dass Gericht in das passende Licht zu setzen. „Wenn das Licht schlecht ist, kann auch ein Fünf-Sterne-Menü ekelhaft aussehen“, sagt Büttner.

Das nötige technische Wissen hat Daniel Büttner sich während seiner Ausbildung zum Webdesigner angeeignet. In einer Woche entstehen so nach der Arbeit im Schnitt zwei bis drei Beiträge.

Die Reaktionen sind positiv. Und: „Meist kriege ich Feedback von Frauen.“ Rückmeldungen auf seine Beiträge sind Büttner wichtig. Es freue Büttner, wenn er eine „Diskussion anregen kann“, sagt der 32-Jährige. Das trifft vor allem auf die Beiträge zu, bei denen der Hobbykoch seine Leidenschaften für gutes Essen, Serien und Filme verbindet.

In seiner Blog-Kategorie „seriesly Delicious“ kocht Büttner Rezepte aus seinen Lieblingsserien nach und erklärt, welche Rolle das Gericht in der Serie spielt oder beschreibt, warum ihm die Reihe gefällt. „Der Einfall kam mir, als ich darüber nachdachte, wie ich meine Leidenschaft fürs Kochen mit dem Bloggen über Filme und Serien verbinden könnte“, schreibt Büttner in seinem ersten Beitrag zum Thema. Dort kocht er das Geburtstagsfrühstück von „Walter White“ aus der Kultserie „Breaking Bad“ nach — Rührei inklusive einer aus angebratenem Schinken geformten 50.

Bevor Büttner damit begann, seine Rezepte ins Netz zu stellen, betrieb er sechs Jahre lang einen Blog, der sich nur um Filme und Serien drehte. Das Ende markierte eine Urheberrechts-Abmahnung wegen eines Bildes aus einer Serie, das er für einen Blogeintrag genutzt hatte. Bei seinem jetzigen Projekt stellt er nur eigene Fotos und Texte ins Netz.

Seine Filmbesprechungen sind deutlich textlastiger als die reinen Rezepte. In der Kategorie „Mein Filmriss“ gibt er seine Eindrücke zu aktuellen Kinofilmen wieder. Und testet einen dazu passenden Whisky. Zum Drama „Manchester by the Sea“ testet Büttner gleichzeitig einen „Bunnahabhain 12“. Der hochprozentige Tropfen aus Schottland ist mit seinen ausgewogenen Aromen „der perfekte Begleiter“ für den „aktuell traurigsten Film“, schreibt Büttner.

Die Seite „Herr Büttner“ betreibt der 32-Jährige erst seit gut einem halben Jahr. Trotzdem sei schon abzusehen, dass der Blog mit filmischen und kulinarischen Zutaten gut ankommt — besonders bei weiblichen Fans. „Bei den Rezepten und Seriengeschichten bekomme ich meist Rückmeldungen von Frauen“, sagt Büttner. Und was passiert mit Gerichten, die nicht gelingen? Die werden auch ins Internet gestellt: „Etwa 20 Prozent sind nicht genießbar, die stelle ich dann in der Kategorie „verkocht“ vor.“

Den Blog von Daniel Büttner findet man unter

herrbuettner.de

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