SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kempen : „Nahles ist ihr Ätschi-bätschi-Image nicht losgeworden“
Kreis Viersen Ein SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kempen kommentiert den Rückzug der Partei- und Fraktionschefin. Und wird dabei ziemlich deutlich.
„Sie hat nicht mehr den Rückhalt in der Partei und in der Bevölkerung gehabt. Ihr Image, dieses „Ätschi-bätschi“-Bild, ist sie nicht mehr losgeworden. Vor ihrer Entscheidung, jetzt als Parteichefin und als Fraktionsvorsitzende zurückzutreten, habe ich Respekt. Es war der richtige Schritt!“ So kommentierte Udo Schiefner, der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, am frühen Sonntagmittag die politische Top-Meldung des Sonntags – das Aus seiner Chefin in den Top-Positionen der Politik.
Nahles war von 2009 bis 2013 SPD-Generalsekretärin. Zwischen 2013 und 2017 war sie Bundesministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel. Im Herbst 2017 übernahm sie das Amt der Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, vor gut einem Jahr wurde sie Parteichefin. Nach dem schlechten Abschneiden der SPD bei den Europawahlen vor acht Tagen war Nahles beim Gros der Genossen angezählt wie ein Boxer vor dem K.o..
Nahles’ Auftreten hinter den Kulissen war „kompetent“
Der Kempener Udo Schiefner ist einer, der Andrea Nahles seit Jahren aus der direkten Zusammenarbeit im Politkbetrieb der Bundeshauptstadt Berlin kennt: „Ihre Arbeit hinter den Kulissen war wesentlich besser als ihr Auftreten nach außen“, sagt Schiefner. Solide, kompetent, den Menschen zugewandt, wie zuletzt, als beide zum Thema Berufskraftfahrer gemeinsam Termine wahrnahmen. „Sie hat die Sorgen der Leute wahr- und mitgenommen.“