Rosenmontag: D’r Zoch wird kleiner als 2010
Vor drei Jahren waren 111 Gruppen und Wagen dabei. Für 2013 sind es bislang 70. Samstag ist Anmeldeschluss.
Kempen. 111 Wagen und Gruppen — diese jecke Teilnehmerzahl von 2010 werden die Organisatoren des Kempener Rosenmontagszuges in diesem Jahr wohl nicht erreichen. „Ich gehe davon aus, dass es weniger Gruppen werden“, sagte Zugleiter Theo Balters in einem Pressegespräch. Bislang liegen dem Ex-Prinzen etwa 70 Anmeldungen vor. „Das sind weniger als 2010 zu diesem Zeitpunkt“, so Balters.
Um die Teilnehmerzahl noch zu steigern, müssen die Jecken Gas geben. Der offizielle Anmeldeschluss ist Samstag. „Nachzügler können sich zwar auch noch nach Samstag melden. Aber so langsam müssen wir konkret planen“, sagt Heinz Kox, der als Prinz auf jeden Fall im letzten Wagen des Zuges zu sehen ist.
Der Rückgang der Teilnehmer ist wohl mit den neuen Sicherheitsauflagen zu erklären (die WZ berichtete). Viele scheuen offenbar weiterhin den Vorschriftenkatalog, der wegen der Loveparade-Katastrophe von Duisburg (2010) aufgestellt werden musste. „Allerdings sind die meisten Vorschriften nicht neu“, sagt Heinz Börsch, Komitee-Präsident des Kempener Karnevalsvereins (KKV). „Sechs Ordner an den Wagen mussten schon immer gestellt werden.“ Neu sei lediglich, dass diese schon im Vorfeld namentlich benannt werden müssen.
Das in den vergangenen Wochen als Gerücht aufgekommene Alkoholverbot im Zug verwies Prinz Heinz II. erneut ins Reich der Fabeln: „Es gibt kein Alkoholverbot.“ Der KKV habe lediglich darauf hingewiesen, dass der Alkohol im Maßen fließen solle. Deshalb stehe zum Beispiel in der Zugordnung, dass auf den Wagen kein Schnaps getrunken werden darf. Es werde aber keine „Razzien“ bei der Zugaufstellung auf der Kleinbahnstraße geben.
Einstellen müssen sich die Jecken im und am Zug allerdings auf das neue Glasverbot, das die Stadt Kempen an Rosenmontag ausspricht. „Das Verbot gilt im gesamten Bereich der Innenstadt: Kleinbahnstraße, Bahnhofsvorplatz, Thomasstraße, Ring und auf allen Straßen und Gassen der Altstadt“, erklärt Hans Ferber, Erster Beigeordneter.