Grefrath Regionalplan gibt für Grefraths Entwicklung die Richtung vor

Egbert von Essen ist in der Gemeindeverwaltung der Experte für den Plan. Am 13. Dezember wird im Rat weiter diskutiert.

Grefrath: Regionalplan gibt für Grefraths Entwicklung die Richtung vor
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Seit mindestens drei Jahren beschäftigt sich Egbert von Essen mit dem Regionalplan, der im Frühjahr in Kraft treten soll. Er ist beim Bauamt der Gemeinde am besten mit den Details der Planung bekannt und hat sich mit dessen Auswirkungen für die Gemeinde auseinandergesetzt. Im jüngsten Bauausschuss legte er den Politikern — nach einem Antrag der SPD in der September-Sitzung — eine Vorlage mit den wichtigsten Punkten vor. Für diese Fleißarbeit erhielt er Lob vom Vize-Fraktionschef der SPD, Bernd Bedronka. Weiter diskutiert wird im Gemeinderat am 13. Dezember.

Mit der WZ sprach von Essen über die Bedeutung des Regionalplans, der dann immerhin 20 Jahre Bestand haben und den noch laufenden Gebietsentwicklungsplan (GEP) ablösen soll. „Der Regionalplan handelt eine Menge Themen ab, die für unsere Gemeinde Auswirkungen haben, wie Siedlungsbereiche/Wohnungsbau (ASB), Gewerbe- und Industriefläche (GIB), Freiflächen sowie die Infrastruktur“, so von Essen. Dabei müssen die einzelnen Bereiche aufeinander abgestimmt und in Einklang mit der Entwicklung, wie sie sich der Gemeinderat vorstellt, gebracht werden. Letztlich beschließe die Bezirksregierung den Plan.

„Die Darstellung des Siedlungsraumes im Regionalplan stellt damit den Rahmen dar, innerhalb dessen sich die Gemeinde in den nächsten 20 Jahren baulich entwickeln kann“, heißt es in der Vorlage. Danach könnten zwar Änderungen beantragt werden, für die die Gemeinde jedoch eine Ausgleichsfläche anbieten müsste. Der Bauamtsmitarbeiter nennt die Entwicklung des Klostergartens in Mülhausen als Beispiel. Damit dort auf einer Freifläche gebaut werden durfte, hat Grefrath im Gegenzug eine Ackerfläche in Oedt angeboten, die einst für die Ausweitung der Firma Girmes gedacht war.

Ein Ziel des Regionalplans sei, Fläche einzusparen. „Jeden Tag werden in NRW zehn Hektar Land verbaut. Deshalb wird das Fünf-Hektar-Ziel von der Landesregierung propagiert“, sagt von Essen. Doch Grefrath hat keine eigenen Flächen, die für Wohnen und Gewerbe bebaut werden könnten. Diese Grundstücke sind alle in privater Hand und müssten erworben werden. „Das ist ein Problem, weil uns die Alternativen wegbrechen, da wir keine Ersatzflächen anbieten können“, sagt von Essen.

Das letzte Wohngebiet, das die Gemeinde selbst vermarkten konnte, ist das an der Mörtelstraße in Vinkrath. Von den 29 Grundstücken sind nur noch zwei im Angebot, so von Essen. Dagegen wird im Regionalplan der Bereich Freilichtmuseum, Freibad und Schwingbodenpark in den Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) mit einbezogen und könnte „für künftige planerische Überlegungen neue Spielräume schaffen“.

In seinem Fazit, das er für den Grefrather Bauausschuss gezogen hat, schreibt von Essen: „Die in den kommenden zwei Jahrzehnten zu erwartenden Herausforderungen der Siedlungsentwicklung dürften damit weniger beim Umfang der künftig als ASB/GIB dargestellten Flächen zu suchen sein, als vielmehr bei deren mangelnden Verfügbarkeit aufgrund der Eigentumsverhältnisse liegen.“

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