Förderung bewilligt Startschuss für ein neues Oedt

Oedt · Präsidentin des Regierungsbezirks übergibt den Förderbescheid zur Umgestaltung des Oedter Ortskerns.

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher unterzeichnete am Mittwochvormittag im Beisein von Bürgermeister Manfred Lommetz den Förderbescheid.

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher unterzeichnete am Mittwochvormittag im Beisein von Bürgermeister Manfred Lommetz den Förderbescheid.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Den Rest seines Lebens, so versprach es Bürgermeister Manfred Lommetz am Mittwoch im Oedter Ratssaal vor vielen Zeugen schmunzelnd, werde er sich nun nur noch positiv über die Bezirksregierung äußern. Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher war höchstpersönlich nach Oedt gekommen, um vor Ort den Förderbescheid für die Gemeinde Grefrath zu unterzeichnen. Zunächst fließen rund 123 000 Euro für dieses Jahr in die Niersgemeinde. Aber das ist nur der Anfang. Die Gemeinde hat sich für den Ortsteil Oedt viel vorgenommen. Das Konzept umfasst Maßnahmen von insgesamt elf Millionen Euro. Davon sind 70 Prozent förderfähig. Die Ausgaben sollen verteilt auf die nächsten fünf Jahre bis 2022 anfallen.

Schwerpunkte sind die Umgestaltung des Marktes und der Hochstraße. Im nächsten Schritt soll es einen städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung des Marktplatzes geben. Die Albert-Mooren-Halle und das Rathaus sollen saniert werden. Die Anbindung der Mooren-Halle soll verbessert werden. Dazu sollen leerstehende und nicht mehr sanierungsfähige Gebäude angekauft und abgerissen werden und so der Raum zur Halle geöffnet werden. Die Burg Uda soll ein Besucherzentrum bekommen. Und auch die Innenentwicklung der Rückseiten Kallengraben, Bruchstraße/Albert-Mooren-Allee sowie Tönisvorster Straße, die Ortsrandentwicklung Oststraße/Südstraße und noch einiges mehr stehen auf der Agenda. Aber all das ist noch Zukunftsmusik. Die konkreten Projekte sollen noch einzeln in der Politik beraten und beschlossen werden. Doch mit der Förderzusage können nun die konkreten Planungen beginnen.

Beteiligung der Bürger
war wichtiger Bestandteil

Bürgermeister Lommetz bedankte sich ausdrücklich beim Team der Bezirksregierung für die Hilfe bei der Antragsvorbereitung. Die Mitarbeiter hätten sich viel Zeit genommen, um der Gemeinde zu helfen, Fehler zu vermeiden. Lommetz lobte aber auch Quartiersmanagerin Nicole Geitner, das Planungsbüro HJPlaner aus Aachen, Politik und Verwaltung. Man habe gemerkt, was man alles erreichen kann, wenn man zusammenarbeite.

Zur feierlichen Übergabe der Förderurkunde kamen auch viele Akteure, die sich um das gesellschaftliche Leben in Oedt verdient machen, dazu gehören Vertreter der Perspektiven für Oedt, der Interessengemeinschaft Oedt-Mülhausen, von Älterwerden in der Gemeinde Grefrath, der Künstlergruppe Bunte Gans und des Heimatvereins Oedt. Diese Gruppen waren im Zuge der Konzepterstellung auch beteiligt und zu ihren Ideen befragt worden. Denn wichtiger Bestandteil für das Handlungskonzept, das Voraussetzung für die Förderung war (siehe Info-Kasten), war die Bürgerbeteiligung. Und die ging noch weiter. Unter dem Titel „OEDTlive“ wurde im Juli 2017 ein öffentlicher Workshop mit intensiver Bürgerbeteiligung durchgeführt. Auch Kinder und Jugendliche konnten dabei ihre Wünsche einbringen. Die Planer hatten dazu im alten Schlecker-Markt ein provisorisches Büro eingerichtet.

„Wir möchten nicht in Steine oder Beton investieren, sondern in Menschen“, sagte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher im Oedter Ratssaal und lobte das gemeinsame Eintreten von Bürgern, Verwaltung und Politik für ihre Heimat. Natürlich würden die Mittel in konkrete Bauprojekt fließen, diese sollen aber dazu beitragen, das Lebensumfeld der Menschen zu verbessern. Radermacher ist sicher, dass den öffentlichen Maßnahmen auch privates Engagement folgen wird. „Sie werden noch Ressourcen schöpfen können, von denen sie jetzt noch nichts wissen“, so Radermacher.

Auch die Gemeinde Grefrath soll dabei weiterhelfen. Neben einem Stadtteilmanagement wird die Gemeinde zukünftig auch eine Modernisierungsberatung für Privatbesitzer einrichten, wie die Bezirksregierung Düsseldorf in ihrer Pressemitteilung zur Förderung deutlich machte.

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