Quattrolon: Kistenweise sportliche Freude

Mehr als 200 Aktive beteiligten sich an der siebten Auflage. Die vier spaßigen Disziplinen forderten vor allem Konzentration, Glück und Teamgeist.

Grefrath. „Wir sind nicht die Besten, aber die Lustigsten“, stellt Gaby Grams klar, bevor ihr Team „SV-Oldies“ zur Bierkisten-Staffel antritt. Dabei müssen fünf Erwachsene auf vier umgedrehten Bierkästen stehen und haben vier Minuten Zeit, einen zehn Meter-Parcours um zwei Pylonen zu absolvieren.

Der jeweils hintere Bierkasten wird nach vorne gereicht — Fortbewegung auf Quattrolon-Art. Am Montagabend lud die Königsgarde der Antonius-Bruderschaft zum siebten Vierkampf. 40 Teams, darunter viele weibliche, stellten sich der etwas anderen sportlichen Herausforderung.

„Als Zeitrahmen haben wir vier Stunden veranschlagt. Doch bei 200 Aktiven ist das reine Theorie“, sagt Mitorganisator Jürgen Rücker. Er beobachtete die Bierkasten-Staffel im Jugendheim an der Lobbericher Straße, während sein Sohn Andreas (10) die wichtigste Aufgabe hatte: „Ich verkaufe Getränke und lege Musik auf.“

Jeweils zehn Teams starteten an einem der vier Orte, damit der Wettkampf so reibungslos wie möglich ablaufen konnte. Im Jugendheim hieß es, Gleichgewicht auf den Bierkästen zu halten: „Fallt da nicht runter“, feuerten die „Hausfrauen“ die „Superschnecken“ an.

Dass bei dem Spektakel auch das ein oder andere Bier getrunken wird, schmälerte den sportlichen Ehrgeiz keineswegs: „Wir werden nicht betrunkener, sondern beweglicher“, kommentierte ein Teilnehmer.

Maximal 105 Punkte gab’s beim Kegeln im Haus Kempges: Drei Mal auf sieben Kegel pro Person bei fünf Teamkameraden. „Schnell trinken, viel werfen“, war das Motto der „Königshusaren“, während die Damen von „Walken und talken“ die „58er-Schottengarde“ moralisch unterstützten und freundschaftlich anfeuerten.

Zeitgleich stand im Bürgerhof Luftgewehrschießen an: zehn Meter aufgelegt auf Ringscheibe. „Jeder hat drei Wertungsschüsse“, erklärt Rolf Rossmüller von der Schützen-Schießabteilung. Auf dem Schießstand ging es um Konzentration. Da war Hektik zu gebrauchen. Natürlich herrschte beim Spiel zwischen Finger und Abzug striktes Alkoholverbot und auch konzentrierte Stille — gezecht wurde eine Etage tiefer im Lokal.

Streng geheim war bis zum Beginn des Wettbewerbs die vierte Disziplin — jedes Jahr denken sich die Macher eine neue aus. Diesmal stellte der Bierdeckel-Zielwurf das Starterfeld vor eine echte Herausforderung.

„Es geht um die Kunst, nacheinander immer weiter zu werfen“, erklärt Betreuer Dirk Schönen. Und zwar ins vorgegebene, zwei Biertische lange Zielfeld, auf dem ein bis drei Punkte geholt werden konnten. Alle Treffer, die nacheinander weiter auf dem Tisch landeten, zählten.

Ebenfalls an dieser Station befanden sich gerade „Die Grefrather Mädels“. Sie kamen per Zufall zum Quattrolon, wie Sandra Zander ausplaudert: „Wir saßen in der Kneipe beim Bier, als draußen ein Stiefel vorbeiflog. Wir trauten unseren Augen nicht und erfuhren erst später, dass das zum Quattrolon gehört. In diesem Jahr machen wir zum ersten Mal mit.“

Am Ende kamen alle 40 Teams im Lokal „Zum Nordkanal“ zur Siegerehrung zusammen. Nach dem offiziellen Sportprogramm ging es noch munter weiter — beim Bierchen wurden die teils skurrilen Erlebnisse ausgetauscht.

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