Projekt: Einsatz für Kinder in Afrika

Inge und Olaf Michels haben einen Kindergarten in Südafrika aufgebaut. Im September steht die nächste Reise an.

Kempen. Einmal im Jahr wechseln Inge und Olaf Michels ihren Wohnort. Zum Ende des Sommers helfen sie vor Ort Kindern in Südafrika. Die Michels engagieren sich in einem Kindergarten im Township Kleinkrantz. Dieser wurde von der deutschen Sozialpädagogin Monika Bertels gegründet und liegt am Indischen Ozean. Im September steht der nächste Besuch der Kempener an.

Nach einer Reise der Eheleute im Jahre 2005 riefen sie den Förderverein „Ein Regenbogen für Afrika“ ins Leben. Schnell entstand die Idee, den Kindergarten zu unterstützen. Auch die Kempener Kindergärtnerin Walburga Schuhmachers, Freunde und Verwandte begeisterten sich sofort dafür. Olaf Michels und sein Freund Felix Prudlow waren für alle handwerklichen Tätigkeiten zuständig. Seine Frau richtete die Räume liebevoll mit Decken, Spielmaterial und Gardinen ein.

„Sehr beliebt waren die roten Stühle“, verrät Inge Michels. Doch auf die materiellen Dinge komme es gar nicht so sehr bei den Kleinen an. „Zuwendung ist das Wichtigste“, sagt sie. Grundlegendes musste den Sprösslingen beigebracht werden: Zum Beispiel die Nutzung einer Toilette und regelmäßiges Zähneputzen.

„Für afrikanische Verhältnisse ist der Kindergarten toll ausgestattet“, erzählt das Ehepaar Michels mit Stolz. Zur Zeit ist Platz für 32 Kinder, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Nicht nur den Kindern, sondern auch den Müttern werde geholfen. „Einige von ihnen wurden zum Beispiel als Erzieherin ausgebildet und eingestellt.“ So werde den Familien ein Einkommen und eine Perspektive ermöglicht. Mittlerweile sei auch ein aktiver Elternrat entstanden.

Seit drei Jahren gibt es zudem eine so genannte „After-Care-Schule“. Dort können Kinder nach der Schule ihre Hausaufgaben machen und bekommen ein warmes Mittagessen, Obst und Gemüse. „Es ist oft ihre einzige Mahlzeit“, berichtet Inge Michels. Insgesamt 35 Kinder finden dort nach dem Unterricht Zuflucht. Eine Lehrerin und eine Assistentin kümmern sich um die Schützlinge. Basteln und sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel das Schwimmen lernen im Pool einer Anwohnerin, werden auch angeboten.

Durch die Hilfe des Fördervereins konnten nun auch ein Kopierer und zahlreiche Lehrbücher angeschafft werden. Unterstützung gab es von der Kempener Burg-Apotheke. Inhaber Olaf Orthen startete eine Sammelaktion und steuerte Spenden bei. Den Kindern wird es ebenfalls ermöglicht, Ausflüge zu machen. „Ausflüge sind immer ein absolutes Highlight“, sagt Olaf Michels. Auf dem Programm standen bereits Bücherei-, Kino- und Theaterbesuche.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich das Projekt bewährt. Die Michels erleben bereits die zweite Generation von Kindern in Südafrika mit. „Die Kinder sind sehr wissbegierig. Es sind so viele Fortschritte zu entdecken“, sagen die beiden mit Freude. Viele haben in kürzester Zeit eine starke Entwicklung durchgemacht. Ziel des Vereins ist es, den Kindern Selbstwertgefühl zu vermitteln, damit sie ihren Weg in eine gerechtere Zukunft finden. „Es macht uns einfach Freude, zu helfen.“

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