Prinzenpaar: Jecker Genuss bis zum Schluss

Am Aschermittwoch ist für das Kempener Prinzenpaar nach drei Jahren alles vorbei. In der WZ-Redaktion zogen Peter I. und Marianne I. eine Bilanz.

Kempen. Auch eine dreijährige Amtszeit geht einmal zu Ende: Das Kempener Prinzenpaar Peter und Marianne Croonenbroeck nimmt am Aschermittwoch Abschied vom närrischen Thron. Vor den letzten Höhepunkten am Karnevalswochenende nahmen sie sich gemeinsam mit Adjutant Rainer Pasch Zeit für ein Interview in der Redaktion der WZ.

Westdeutsche Zeitung: Was macht das Kempener Prinzenpaar am Aschermittwoch 2012?

Peter I.: Bis jetzt haben wir noch keine besonderen Pläne geschmiedet. Wir werden uns abends das Aschenkreuz abholen und danach am traditionellen Fischessen des Karnevalsvereins teilnehmen. So wie in den vergangenen Jahren auch.

WZ: Kommt denn schon Wehmut auf, wenn Ihr an Aschermittwoch denkt?

Marianne I.: Nein, noch nicht. Weil wir noch gar nicht an diesen Tag gedacht haben. Wir freuen uns weiterhin auf jeden Tag — auf jeden Auftritt, den wir noch haben. Nur so kann man die letzte Session auch bis zum Schluss genießen. Ich bin mir aber sicher, dass es am Dienstagabend bei der Hoppeditz-Beerdigung sehr emotional für uns beide wird.

WZ: Daraus hört man schon, dass die Bilanz Eurer Amtszeit positiv ausfallen wird.

Peter I.: Ja, aus unserer Sicht waren das ganz tolle drei Jahre. Jedes Erlebnis in dieser Zeit hatte seinen eigenen Charme. Von den Auftritten in den Sälen bis zu den Besuchen in Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen hat wirklich alles Spaß gemacht. Nicht zu vergessen sind auch die Besuche bei Vereinen und Nachbarschaften, die einen Wagen für den Rosenmontagszug bauen. Da spürt man die Lust der Menschen am ,Spaß an der Freud’.

WZ: Gab es denn einen besonderen Höhepunkt in dieser Zeit?

Peter I.: Natürlich ist der Rosenmontagszug ein Highlight. Wenn man durch die Altstadt zieht und die vielen Menschen jubeln, ist das einfach nur großartig. Da bekommt man eine Gänsehaut nach der anderen. Am liebsten wäre ich vom Wagen heruntergeklettert und hätte mich bei allen Jecken persönlich bedankt.

WZ: Und was ist mit dem Konzert zugunsten der Erdbebenopfer in Haiti im Februar 2010?

Peter I.: Auch das werden wir nie vergessen. Bei aller Freude im Karneval platzten damals die schrecklichen Ereignisse in die Session. Da haben wir gesagt, dass wir das nicht ignorieren können. Und es hat sich gelohnt: Schließlich kamen mehr als 10 000 Euro als Spende zusammen. Allen, die damals geholfen haben, sei an dieser Stelle noch einmal gedankt.

Marianne I.: Mit Blick auf die gesamte Amtszeit müssen wir uns aber noch bei mehr Menschen bedanken: Angefangen bei unserem Adjutanten Rainer Pasch, der uns bei allen Terminen begleitet hat. Ohne ihn wären wir auf verlorenem Posten gewesen. Und nicht vergessen darf ich meine Friseuse Kathrin Sütel. Sie hat mir fast zu jeder Tages- und Nachtzeit die Haare für die Auftritte gemacht. Damit ich niemanden vergesse, bedanke ich mich bei allen, die etwas zu dieser tollen Zeit beigetragen haben.

WZ: Habt Ihr Tipps für Eure Nachfolger, die ja noch nicht feststehen? Wie sollte man sich auf so eine Amtszeit vorbereiten?

Peter I. (lacht): Gar nicht. So haben wir das auch gemacht. Wir sind ja sehr überraschend als Newcomer ins Amt gekommen. Und das ist das beste, was man machen kann: Völlig unvorbereitet und unvoreingenommen in die närrische Zeit gehen. Wenn man sich zu viele Gedanken macht, kann man die Zeit gar nicht richtig auskosten.

WZ: Die Begeisterung des Prinzenpaares ist schon deutlich geworden. Aber was sagt denn der Adjutant über „sein“ Prinzenpaar?

Rainer Pasch: Ich kann die Begeisterung nur teilen. Das war eine super Zeit. Peter und Marianne haben das toll gemacht. An diese Zeit werden meine Kollegen vom KKV und ich noch lange zurückdenken. Trotzdem gibt es jemanden, der froh ist, dass die Amtszeit von Prinz Peter I. zu Ende ist.

WZ: Ach ja? Wer ist das?

Pasch (lacht): Die Veranstalter vom Prinzen-Wiegen — der Krefelder Metro-Markt. Dort werden die Prinzen der Region gegen Kamelle aufgewogen. Die entsprechende Menge wird dann gesponsert. Und mit seiner stattlichen Figur hat Peter drei Jahre lang abgeräumt. Als wir dort Jahr für Jahr aufkreuzten, sagten die Veranstalter immer: ,Ach Gott, schon wieder dieser Kempener Prinz!’

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