Schlag gegen Drogenring Polizei zerschlägt Drogenring – Festnahmen in Kempen

Kempen. · Die Polizei im Kreis Viersen und in Unterfranken nahm in den vergangenen Wochen mehrere Verdächtige fest.

 Im Kreis Viersen und in Unterfranken klickten die Handschellen.

Im Kreis Viersen und in Unterfranken klickten die Handschellen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach monatelangen Ermittlungen ist es der Kriminalpolizei gelungen, im Mai und Anfang Juni mit mehreren Festnahmen im Kreis Viersen und in Unterfranken Mitglieder eines Drogenringes dingfest zu machen. Das teilten Staatsanwaltschaft Krefeld und Kreispolizei Viersen am Dienstag mit.

Die Festgenommen stehen im Verdacht, mit größeren Mengen Kokain, Heroin, Marihuana, Amphetamin und Ecstasy gehandelt zu haben. Drei der mutmaßlichen Täter wohnen im Kreis Viersen, der Kopf der Drogen-Bande ist ein 51-jähriger Kempener. Weitere Abnehmer der illegalen Drogen wurden an verschiedenen Orten, vor allem in Bayern, ermittelt.

„Da nunmehr drei Haupttatverdächtige in Untersuchungshaft sitzen, können wir die Öffentlichkeit über den Ermittlungserfolg unterrichten“, erklärte am Dienstag die Sprecherin der Kreispolizei Viersen, Antje Heymanns. „Mehrere Wochen intensiver Ermittlungen waren nötig, bevor Anfang Mai die ersten Festnahmen in Kempen erfolgen konnten“, ergänzte die Kriminalhauptkommissarin.

Dem Einsatz in Kempen vorausgegangen waren Festnahmen und Sicherstellungen in Unterfranken. In Dettelbach und Rüdenhausen – beide Orte liegen in der Nähe von Würzburg – soll der 51-jährige Kempener, der als einer der Hauptverdächtigen gilt, am Abend des 9. Mai mehrere Abnehmer mit Drogen versorgt haben. Dabei wurden neben dem Kempener drei Abnehmer aus dem süddeutschen Raum festgenommen. Insgesamt stellte die Polizei zweieinhalb Kilo Amphetamine, mehr als drei Kilo Marihuana und hundert Ecstasy-Tabletten in Süddeutschland
sicher.

Zum Abtransport der Drogen brauchte die Polizei drei Autos

Die Ermittlungen der Polizei Viersen hatten zuvor ergeben, dass der Kempener das Rauschgift offenbar in einer Halle in Kempen gelagert hatte. Bei der Durchsuchung des Lagers stellten die Ermittler Tausende Ecstasy-Tabletten, 1800 Gramm Amphetamin, 21 Gramm Kokain, 310 Gramm Heroin und 1500 Gramm Marihuana sicher. Für den Abtransport der sichergestellten Beweise und Drogen benötigten sie drei Autos.

Zeitgleich mit den Festnahmen in Unterfranken gab es Durchsuchungen und Festnahmen bei den mutmaßlichen Mittätern des 51-Jährigen in Kempen. „Ein 29-jähriger Kempener war beim gewaltsamen Betreten der Einsatzkräfte in dessen Wohnung damit beschäftigt, größere Mengen Marihuana in der Toilette zu entsorgen. Neben Bargeld, einem Schlagstock und Verkaufsutensilien stellten die Beamten in der Wohnung auch Verkaufsmengen illegaler Drogen sicher und nahmen den 29-Jährigen vorläufig fest“, so Heymanns.

Auch bei den Freundinnen der beiden Hauptverdächtigen wurden Beweise und Konsummengen Drogen gefunden. Die beiden 56 und 19 Jahre alten Kempenerinnen wurden vorläufig festgenommen, am nächsten Tag aber wieder entlassen. Die beiden Hauptbeschuldigten kamen in Untersuchungshaft.

Aus den Ermittlungen gegen die Kempener hatte sich nach Angaben der Polizei auch ergeben, dass ein 40 Jahre alter Mann mit Wohnsitz in Schwalmtal tief in diese Drogengeschäfte verwickelt sein soll. Die Polizeisprecherin: „Ihm wird ebenfalls Handel mit nicht geringen Mengen illegaler Drogen vorgeworfen. Auch er hatte verschiedene Mittäter, die in seinem Auftrag kiloweise Drogen an verschiedene Abnehmer in Deutschland ausgeliefert haben sollen.“

Anfang Juni erfolgten die Durchsuchung und die Festnahme des Verdächtigen. Der 40-jährige Schwalmtaler, bei dem bei der Durchsuchung keine Drogen gefunden wurden, befindet sich ebenfalls in
Untersuchungshaft.

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