Politik lehnt Baupläne der Kirche ab — will aber im Gespräch bleiben

Im Planungsausschuss brachten die Fraktionen außerdem den Bebauungsplan-Entwurf Nord-/Neustraße auf den Weg.

Politik lehnt Baupläne der Kirche ab — will aber im Gespräch bleiben
Foto: Lübke

Grefrath. Verschiedene Bauprojekte wurden am Montagabend im Grefrather Bau-, Planungs- und Umweltausschuss diskutiert.

In Sachen Neubaugebiet an der Ecke Hinsbecker Straße/Im Mayfeld schlossen sich die Politiker nun einstimmig der Ablehnung der Verwaltung an. Wilma Hübecker (CDU) regte aber an, noch einmal Gespräche mit der Kirchengemeinde zu führen. Die Pfarre möchte im Bereich zur Hinsbecker Straße einen Erweiterungsbau des Median-Therapiezentrums Haus Grefrath und seniorengerechte Wohnungen bauen und die verbleibende Fläche für Einfamilienhäuser verkaufen. Die Gemeinde will aber die Fläche für die Einfamilienhausbebauung kaufen und selbst vermarkten.

„Wir möchten mit dem Anbau für das Therapiezentrum und die barrierefreien Wohnungen gerne etwas für die Gemeinde tun. Aber brauchen das Gesamtkonzept, sonst ist das für uns nicht zu finanzieren“, macht Helmut Thönes vom Kirchenvorstand nach dem Beschluss gegenüber der WZ deutlich. Dennoch sei man durchaus gesprächsbereit und an einer Lösung mit der Gemeinde interessiert.

Konkreter wird es dagegen nun auf dem Areal Nord-/Neustraße. Dieses hatte die Gemeinde an die Firma Hamelmann verkauft, die dort Wohnhäuser realisieren möchte. Zuvor muss das Gelände allerdings noch von Altlasten befreit werden.Das Ingenieurbüro Rox und Mertens aus Kempen stellte der Politik einen Vorentwurf des Bebauungsplans vor. Im Bereich zur Nordstraße hin können demnach Einfamilien- oder Doppelhäuser entstehen mit einer gesamten Gebäudehöhe bis zu zehn Meter. Im mittleren Teil sollen flachere Gebäude gebaut werden. Diese sollen ein Geschoss oder eventuell ein zweites Geschoss haben, das dann aber nur bis zu 60 Prozent der Grundfläche des Untergeschosses einnehmen darf. Im Bereich zur Neustraße sind dann drei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohnungen vorgesehen. Neben den Stellplätzen im inneren Bereich für die Bewohner sollen noch acht zusätzliche öffentliche Parkplätze gebaut werden, außerdem im westlichen Bereich ein Grünstreifen mit Bäumen. Das Areal soll nur von der Nordstraße aus mit dem Auto zu erreichen sein. Ein Weg zur Neustraße wird mit Pollern abgetrennt, damit dieser nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden kann. Für den Vorentwurf gab es ein einstimmiges Ja. Dieser Plan wird nun öffentlich ausgelegt und auch in einer Bürgerinformation vorgestellt.

Ohne Diskussion folgte die Politik dem Vorschlag der Verwaltung, eine Bauleitplanung für das Areal Heide/Mörtelsstraße abzulehnen. Ein Privatmann wollte Grundstücke für zehn Doppelhaushälften schaffen. Doch die Gemeinde verweist auf einen Grundsatzbeschluss von 1997, der besagt, dass kein Planungsrecht geschaffen wird, wenn die Fläche nicht im Eigentum der Gemeinde ist.

Beim sozialen Wohnungsbau Am Reinersbach 9/11 kann nun der nächste Arbeitsschritt folgen. Anstelle der bisherigen Asylbewerberunterkunft soll sozialer Wohnungsbau errichtet werden. Die Fördermittelzusage dafür ist da, Abbruch- und Baugenehmigung liegen vor. Zurzeit ist ein Architekturbüro bei der Arbeit. Als nächstes muss eine statische Berechnung sämtlicher Gebäudeteile durch einen Statiker erfolgen. Das kostet 77 000 Euro und wurde von der Politik einstimmig genehmigt. ulli

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