Platzbedarf bei Kurzzeitpflege
Wie ist Kempen in Sachen Altenpflege in Zukunft aufgestellt? Um diese Frage ging es in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses.
Kempen. Hat Kempen genug Pflegeplätze und andere Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen? Diese Frage beschäftigte jüngst die Politiker im Ausschuss für Soziales und Senioren. Unter anderem auch mit Blick auf die Umbaupläne für das Von-Broichhausen-Stift sowie die Situation in Tönisberg. St. Hubert ist nach der Eröffnung des Pflegewohnheims des Lazarus-Hilfswerkes am Beyertzhof mit 36 stationären und 14 Tagespflegeplätzen gut versorgt.
Laut CDU-Ratsherr Bernd Fröchtenicht gibt es einen Investor, der in Tönisberg ein Pflegeheim realisieren würde. Doch sind an dieser Stelle noch zwei Fragen offen: Ist der Bau eines Pflegeheimes an der gewünschten Stelle möglich? Und gibt es überhaupt einen Bedarf?
Sozialdezernent Michael Klee verwies in der Ausschusssitzung auf den Kreis Viersen, der für die kommunale Pflegeplanung und somit für die Genehmigung eines solchen Pflegeheimes zuständig wäre. Dort arbeitet man zurzeit an der Aktualisierung der Kommunalen Pflegeplanung. Im Jahresbericht 2017 konnte der Kreis Viersen „keinen verbindlichen Mehrbedarf an stationären Plätzen feststellen“. Lediglich in der Tagespflege sieht die Planung unter anderem für Kempen einen geringfügigen Mehrbedarf. Beim Servicewohnen werde der Bedarf in der Stadt gedeckt.
Wie schon berichtet, muss das Von-Broichhausen-Stift umgebaut werden, weil der Gesetzgeber vorschreibt, dass die Einzelzimmerquote ab 1. August 2018 bei mindestens 80 Prozent liegen muss. Im Von-Broichhausen-Stift liegt sie bei 48 Prozent. Die jüngsten Pläne sehen vor, das sich die Kapazität nicht gravierend ändert. Von 145 Plätzen werden wohl 141 übrig bleiben. Zusätzlich soll die Kapazität in der Kurzzeitpflege von sieben auf 16 erhöht werden. „Der Bedarf ist mit dem Kreis Viersen so abgestimmt“, sagte Jürgen Brockmeyer, Geschäftsführer der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die Trägerin des Seniorenheims am Heyerdrink ist, im Juni in einem Pressegespräch.
In diesem Gespräch präsentierten die Verantwortlichen den Plan, dass der mittlere Bauteil zwischen den beiden Pflegehäusern Thomas und Martin abgerissen wird. Dieser Erdgeschoss-Komplex soll einem viergeschossigen Neubau weichen, der sich dann zwischen die bestehenden Gebäude einfügen wird. Ferner sollen die Häuser Thomas und Martin kernsaniert werden. Unterm Strich sollen den Bewohnern zu 100 Prozent Einzelzimmer mit modernen und rollstuhlgerechten Badezimmern zur Verfügung stehen.