Platz: Vereine befürchten Schlimmes

Sorge bei Fußballern in St. Hubert: Verschwindet das Areal An Eulen ersatzlos?

Platz: Vereine befürchten Schlimmes
Foto: Lübke

Kempen. Die Stimmung war bei den St. Huberter Fußballvereinen sicher schon mal besser. Mit Blick auf die laufende Diskussion rund um die Fußballplätze in der Stadt machen sich die Verantwortlichen einige Sorgen, dass sie in Zukunft nicht genügend Platz für ihre Mannschaften haben werden. Die Stadtverwaltung hat für den nächsten Sportausschuss die verschiedenen Möglichkeiten von Sanierungen, Schließungen und Neubauten vorgelegt (die WZ berichtete).

Diese kosten viel Geld. Der Neubau einer Sportanlage südöstlich von St. Hubert würde laut Schätzung der Verwaltung zwischen 3,3 und 3,8 Millionen Euro kosten. Das lässt die Sportvereine das Schlimmste befürchten, nämlich, dass schlicht ihr Aschenplatz verschwindet und es keinen Ersatz geben wird.

„Wenn wir nur noch Gast auf anderen Plätzen sind, geht das Vereinsleben den Bach runter“, sagt Volker Müllers vom TuS St. Hubert. Im Kendeldorf brauche man zwei Plätze, damit die mehr als 20 Mannschaften von TuS und FC St. Hubert auch trainieren und spielen können. „Die Kinder kommen mit ihrem Rädchen zu uns zum Training“, unterstreicht auch Hubert Gutmann vom FC die Notwendigkeit eines neuen Fußballplatzes im Kendeldorf. Es wäre sehr schade, wenn die Kinder auf Plätze in Kempen oder Tönisberg ausweichen müssten.

In St. Hubert würden Neubaugebiete geplant. Die Bevölkerung werde wachsen. „Auch diese Kinder brauchen doch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung“, so Gutmann. Am besten wäre es, wenn die beiden Plätze nah beieinander lägen, findet Gutmann. Für ihn als Trainer von zwei Mannschaften könnte es zum Beispiel schwierig werden, wenn man zwischen den Trainings noch den Standort wechseln müsste. Auch für Veranstaltungen wie das Fußball-Turnier der Grundschulen oder dem Bambini-Treff wäre das sinnvoll.

In einem Schreiben zum Sportausschuss macht der FC St. Hubert deutlich, dass man einen Platz auf der Ortsgrenze — der dann von drei Vereinen aus St. Hubert und Tönisberg genutzt werden könnte — ablehne. Die Umwandlung des Aschenplatzes An Eulen in einen Kunstrasenplatz wäre für Volker Müllers die optimale Lösung. Das gehe aber aus Lärmschutzgründen nicht.

Die Situation in St. Hubert ist schon längere Zeit alles andere als optimal. Der Rasenplatz an der Stendener Straße bietet keine Umkleiden. Genutzt wird dafür die benachbarte Sporthalle - wo es, wenn auch Handball-Turniere laufen, eng wird. Toiletten gibt es nur in der Grundschule. Auch daran müsse sich etwas ändern, finden die Fußballer.

In Tönisberg zeigt sich Jens Grundei für den VfL Tönisberg hoffnungsvoll — aber auch ein wenig unsicher. Er wünscht sich, dass die Plätze in St. Hubert und in Tönisberg zeitgemäß saniert werden. Sonst könnten die Vereine nicht ordentlich arbeiten. Das gelte nicht nur für den Fußballplatz. Die Leichtathletikabteilung des VfL habe ein Interesse daran, dass auch die Laufbahn saniert wird. Der VfL als größter Verein im Ort biete mehr als nur Sport. „Der Verein ist ein großer Integrationsfaktor“, so Grundei. Den Familien, die neu in den Ort ziehen, bieten Schule und Sport die besten Möglichkeiten, andere kennenzulernen. Der VfL sei — wie jüngst beim Familienfest Wartsberg bewegt sich — immer zur Stelle und packe mit an.

Grundei hofft, dass dieses Engagement auch von der Politik gesehen wird. Die Sportler wären auch bereit, sich mit Muskelkraft und finanziell so weit es geht, zu beteiligen. Auch beim Umbau der Umkleiden habe man mit angepackt. Auf jeden Fall müsse bald eine Grundsatzentscheidung her.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort