Kempen Planung für Baugebiet startet

Unweit der Wackertapp-Mühle in St. Hubert sollen Einfamilien und Doppel-, aber auch Mehrfamilienhäuser entstehen.

Kempen: Planung für Baugebiet startet
Foto: Kurt Lübke

Kempen/St. Hubert. Im Kempener Süden steht die Stadtverwaltung mit Blick auf das Neubaugebiet an der Kreuzkapelle kurz vor dem Abschluss. Im ersten Bauabschnitt sind die meisten Häuser fertig, im zweiten wird fleißig gebaut und der dritte Abschnitt soll noch in diesem Jahr erschlossen und vermarktet werden. Nun sind innerhalb der Verwaltung wieder Kapazitäten frei, um in St. Hubert ein neues Baugebiet zu entwickeln.

Kempen: Planung für Baugebiet startet
Foto: Kurt Lübke

„Für das Gebiet an der Wackertapp-Mühle wollen wir Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni in die politischen Beratungen gehen“, sagte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl bei der Mitgliederversammlung des CDU-Orstausschusses St. Hubert. Die Christdemokraten hatten den Dezernenten genau zu diesem Thema eingeladen.

Mit der „gebotenen Zurückhaltung“ stellte Kahl die Ideen der Stadt für dieses Areal vor. „Vor den politischen Beratungen kann ich keine genauen Details vorstellen. Da gäbe in der politischen Landschaft böses Blut“, so Kahl. Aus einem ähnlichen Grund war der zweite eingeladene Referent zum Thema, Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Ferling, gar nicht erst erschienen. Nach Informationen der WZ zieht Ferling es verständlicherweise vor, die Pläne zur Energieversorgung des Wohngebietes zunächst dem Aufsichtsrat der Werke vorzustellen.

Zur Sache: „Sollte das gesamte Areal unweit der Mühle komplett erschlossen werden können, sind dort zwischen 200 und 250 Wohneinheiten möglich“, sagte Kahl. Inzwischen gehören der Stadt laut Kahl mehr als 50 Prozent der Grundstücke. Insofern könne man verlässlich in die Planungen einsteigen. Eine komplette Erschließung ist aber in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Gelände westlich der Mühle am Pielenhof ist noch nicht im Besitz der Stadt. „Dort sind die Eigentümer auch langfristig nicht an einer Veräußerung interessiert“, so Kahl.

Daher konzentriert sich die Stadt nun im ersten Planungsabschnitt auf ein rund fünf Hektar großes Areal zwischen Aldekerker Straße und Mühle. Auf Nachfrage der CDU-Mitglieder sagte Kahl, dass die Stadt hauptsächlich auf die Errichtung von Einfamilien- und Doppelhäusern setzt. „Es ist aber auch der Bau von Mehrfamilienhäusern vorgesehen“, sagte der Dezernent. Mit Blick auf die große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum werde die Verwaltung sogenannten Geschossbau in St. Hubert berücksichtigen. Kahl sprach von dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern.

„Bis Mitte Mai wollen wir uns mit den Stadtwerken einigen, wie das Gebiet energetisch versorgt werden soll“, so Kahl. Am 30. Mai steht dann eine gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK), des Ausschusses für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung sowie des Aufsichtsrates der Stadtwerke an. Ab 18 Uhr wird Kahl den Beteiligten im Kempener Rathaus die Pläne für St. Hubert vorstellen.

Bei einem St. Huberter Dauerthema hatte Kahl für die CDU-Mitglieder überraschende Neuigkeiten. Die Rede ist vom sogenannten Schandfleck am Hohenzollernplatz. Dort lässt der Eigentümer sein seit Jahrzehnten leerstehendes Haus zusehends verfallen. Nun hat der Inhaber aber offenbar Pläne für einen Neubau. „Uns liegt eine Anfrage vor, um dort drei Reihenhäuser zu errichten“, sagte Kahl.

Als er eine Zeichnung zu dieser Anfrage präsentierte, kam ein leichtes Raunen unter den Christdemokraten auf. Von der Höhe her würden sich die Reihenhäuser dem Anbau rechts vom Grundstück anpassen. Das Haus links vom derzeitigen Schandfleck-Grundstück würde dann etwas untergehen, so die Meinung einiger Anwesenden. Andere wiederum meinten, dass es ja durchaus erlaubt sein müsste, einen Neubau an die Höhe rechts anzupassen.

Ob aus der Anfrage tatsächlich Pläne für einen Abriss des leerstehenden Hauses sowie einen anschließenden Neubau werden, ließ Kahl am Donnerstagabend offen. „Das Ganze ist völlig offen. Aber nach Jahren der Anstrengungen seitens der Stadtverwaltung auf den Eigentümer einzuwirken, ist nun Bewegung in der Sache.“

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