Pkw-Check: Beim gelben Engel im Container

Bremsen, Reifen, Batterie: Der ADAC checkt Mittwoch und Donnerstag noch Fahrzeuge auf dem Praktiker-Parkplatz.

Kempen. Ein klirrendes Geräusch an seinem Wagen beunruhigt Kurt Gentges seit einiger Zeit. Die Fahrt zur Werkstatt kann er sich in diesen Tagen aber vorerst sparen: Der ADAC-Prüfcontainer nimmt auf dem Praktiker-Parkplatz die Autos der Kempener unter die Lupe. Bremsen, Reifen und Batterie stehen im Vordergrund der Winter-Untersuchung.

Roland Bangder, Kfz-Mechanikermeister des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC), fährt den schwarzen Mercedes auf die Metall-Rampe. Er lässt den Wagen über Rollen des Bremsenprüfstands ruckeln, bremst einige Male abrupt und steigt zufrieden aus.

Gentges sieht gelassen zu: "Wenn ich lese, dass der ADAC kommt, nehme ich das Angebot immer wahr." Nach zehn Minuten kann er aufatmen: Mit seinem Auto ist alles in Ordnung. Bangder reicht ihm den Kontrollbogen und erklärt dem Kempener, was es mit dem Geräusch auf sich haben könnte.

"Die meisten lassen ihre Bremsen untersuchen", sagt der 49-Jährige, der seit mehr als 15 Jahren mit der Prüfstation Autos im Rheinland unter die Lupe nimmt. Gerade kurz vor Tüv-Untersuchungen würden viele den Service in Anspruch nehmen. "Dann sind die Leute auf der sicheren Seite oder fahren vorher bei der Werkstatt vorbei. So sparen sie sich doppelte Gebühren."

Im Zehn-Minuten-Takt kümmert er sich bei eisigen Temperaturen um täglich 60 Kunden. Ein Elektro-Ofen in seinem Büro ist das einzige, woran er sich aufwärmt - und das auch nur kurz, denn draußen wartet bereits der nächste Kunde.

"Ich habe den ADAC-Truck gesehen, als ich Getränke holen wollte", sagt Christian Opacsiti. "Ich nutze den Service drei bis vier Mal im Jahr." Also habe er einen Zwischenstopp beim "gelben Engel" eingelegt. Zwei Leistungen darf er sich aussuchen. Diesmal lässt er Batterie und Bremsen kontrollieren. "Das ist bei diesem Wetter nicht das Schlechteste. Wär’ ja schlimm, wenn der Wagen bei der Kälte liegenbleibt."

Zwei Autofahrer nach ihm wären mit ihrer Batterie nicht mehr weit gekommen. Der Kfz-Meister hat ihnen den Weg zur Werkstatt nahe gelegt. Bei zehn Prozent der Autos, die Bangder kontrolliert, entdeckt er Mängel. "Das sind überwiegend Probleme mit der Hand- und Fußbremse."

Der ADAC-Experte misst noch den Widerstand der Bremsflüssigkeit. So kann er ermitteln, ob sie ausgewechselt werden muss. "1,5 Volt", ruft er Opacsiti zu. Im Büro nennt er ihm die Messwerte und wünscht gute Fahrt. Damit ist der blaue Audi durch und Opacsiti kann wieder beruhigt fahren.

Vor dem ADAC-Truck füllt sich der Platz, vier Autofahrer warten schon. "In Kempen haben wir gut zu tun", sagt Bangder und winkt einen Herrn im silbernen Audi heran.

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