NRW In Oedt starten die Pfadfinder-Biber

Oedt · Wer vier Jahre alt ist, kann ab November in die Pfadfinderwelt einsteigen. Die Pfadfinder Oedt bieten eine neue Stufe an. Vor den Wölflingen geht es jetzt schon mit den Bibern los. Welches Konzept dahinter steckt.

 Die zukünftigen Leiter der Gruppe, Felix Keirath, Anna und Laura Lipphardt und Jan Klöcker (v. li.) freuen sich auf die Kinder ab vier Jahre — auf die „Biber“.

Die zukünftigen Leiter der Gruppe, Felix Keirath, Anna und Laura Lipphardt und Jan Klöcker (v. li.) freuen sich auf die Kinder ab vier Jahre — auf die „Biber“.

Foto: Norbert Prümen

Bei den Pfadfindern Oedt geht ein neues „Tier“, eine neue Gruppe in den Einsatz. Es ist ein freundlich lächelnder Biber in der typischen Pfadfinderkluft inklusive eines weißen Halstuchs. Die Oedter Pfadfinder eröffnen eine neue Stufe, die sich an Kinder ab vier Jahren richtet: Ab November kommt der Biber. Damit sind die Oedter Pfadfinder laut der Biber-Informationsseite der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg  deutschlandweit die 24. Gruppe, die ein solches Angebot macht – im Kreis Viersen die zweite.

Beschlossen wurde die Möglichkeit der Einführung einer Vorgruppe vor den Wölflingen auf der Bundesversammlung der Pfadfinder. Bis die ersten Biber an den Start gingen, dauerte es aber noch ein wenig. „Ich selbst bin quasi in die Pfadfinder hineingeboren, da meine Eltern auch Pfadfinder sind und mein Vater Stammesleiter war. Ich habe bei den Pfadfindern mein Leben lang eine Gemeinschaft wie eine große Familie erfahren. Dieses Gefühl möchte ich auch anderen geben. Daher bin ich Leiterin geworden und habe beschlossen, mich zusätzlich bei den Bibern einzubringen“, sagt Laura Lipphardt.

Die 21-Jährige kümmert sich zusammen mit ihrer Schwester Anna Lipphardt sowie Jan Klöcker und Felix Keirath zukünftig um die Biberstufe. Laura Lipphardt liegt es am Herzen, schon die Jüngsten an die Natur heranzuführen. „Viel in der Natur zu sein, ist einfach nur schön. Ich freue mich darauf, den Bibern zu vermitteln, was uns Fauna und Flora alles bieten kann“, sagt Laura Lipphardt, die auch die Jungpfadfinder betreut. Die Zeit für die beiden Stufen nimmt sie sich neben ihrer Ausbildung zu Kauffrau für Büromanagement gerne. Die Biber treffen sich einmal im Monat, während die älteren Stufen ab den Wölflingen wöchentliche Treffen haben.

Zu den Bibern kommen Kinder von vier bis sechs Jahren

Die Biber richten sich an Kinder von vier Jahren bis hin zur ersten Schulklasse. Dem schließt sich die Stufe der Wölflinge an. Ab elf Jahren können die Jungpfadfinder besucht werden. Von 13 bis 16 Jahren können Jugendliche die Stufe Pfadfinder nutzen, bis 21 Jahren kann man der Gruppe der Rover angehören. Danach steht für jeden Pfadfindermitglied die Möglichkeit, Leiter zu werden. Bei den Bibern geht es in erster Linie darum, die Kinder an das Pfadfinderleben und die Natur heranzuführen. Der freundschaftliche und rücksichtsvolle Umgang miteinander sowie der wertschätzende Umgang mit der Natur stehen im Mittelpunkt. Altersgerecht werden Angebote entsprechend der Jahreszeit angeboten. Das geht vom herbstlichen Kastanienbasteln über Schatzsuche und Lagerfeuer bis hin zum spielerischen Erlernen der Wegzeichen der Pfadinder.

„Die pfadfinderischen Werte haben mich geprägt“, sagt Klöcker. Der 29-Jährige, der seit 2003 den Pfadfindern angehört und ebenfalls seit Jahren Leiter ist, spricht davon, dass alles ohne Leistungsdruck geschehe. Einfach dabei sein und das mitzumachen, worauf man Lust habe sowie eine tolle Gemeinschaft zu erfahren, das mache Pfadfinderleben aus. Das wolle er in der neuen Gruppe ebenso vermitteln. Der 20-Jährige Keirath hat sich ebenfalls nach seiner eigenen Pfadfinderzeit dazu entschlossen, ein Leiter zu werden. „Seit diesem Sommer habe ich eine Leiterfunktion übernommen. Ich möchte meine positiven Pfadfinder-Erfahrungen schon an die Biber weitergeben. Ein Pfadfinder zu sein ist einfach nur klasse“, bemerkt er mit leuchtenden Augen.

Und die Pfadinder würden einen nie mehr loslassen, fügt Anna Lipphardt an. Die 23-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie war einige Jahre nicht ganz so aktiv, half aber immer gerne bei Aktionen und steigt jetzt wieder voll ein. Mit den Jüngsten zu arbeiten, das liegt der Erzieherin am Herzen. „Ich erinnere mich an meine eigene Kindheit bei den Pfadfindern, die durchweg von guten Erinnerungen geprägt ist“, sagt Anna Lipphardt.

Alle vier schwärmen von den Sommerlagern. Erlebnisse, die sie ihr Leben lang nicht vergessen werden. Dass das Interesse an der neuen Gruppe groß ist, zeigt die Nachfrage. Erste Anmeldungen für die Biber sind schon eingegangen, fast täglich gibt es weitere Anfragen. Auf Bundesebene gibt es eine eigene Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung der Bibergruppen beschäftigt und unter anderem an Ausbildungsinhalten, aber auch an konkreten Ideen für Gruppenstunden arbeitet.

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