Tief „Sabine“ Orkan: Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst weitestgehend verschont

Kreis Viersen · Die schlimmsten Befürchtungen sind ausgeblieben. Die Feuerwehren erlebten eine verhältnismäßig ruhige Nacht.

 Die Grefrather Feuerwehr musste am Sonntagabend zur B 509, um Bäume von der Fahrbahn zu räumen.

Die Grefrather Feuerwehr musste am Sonntagabend zur B 509, um Bäume von der Fahrbahn zu räumen.

Foto: WZ/Günter Jungmann

Dass „Sabine“ bislang nur ein Sturm im Wasserglas war, kann man zwar nicht behaupten. Dennoch blieben die gefürchteten Schäden wegen des Orkantiefs in der Nacht zu Montag aus. Die Feuerwehren in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst meldeten am Morgen keine besonderen Vorkommnisse.

Die Kempener Feuerwehr musste bis Mitternacht zu 18 Einsätzen ausrücken. „Heute Morgen sind dann noch zwei dazu gekommen“, sagte Feuerwehrsprecher Johannes Dicks gegen 8.30 Uhr. Bei den Einsätzen sei es meist um umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Dachziegel gegangen.

In Grefrath war die Lage so ruhig, dass Wehrführer Hans-Konrad Funken schon am Sonntagabend gegen 23 Uhr den Bereitschaftsdienst im Gerätehaus auflöste. Die Grefrather hatten bis zum Morgen keinen weiteren Einsatz, wie Sprecher Edmund Laschet am Montag mitteilte. Gerufen worden war die Grefrather Wehr am Sonntag gegen 18 Uhr zur B 509, wo zwei umgekippte Bäume den Verkehr behinderten.

Ebenfalls entspannt war die Lage in Tönisvorst. Acht Einsätze standen am Montagmorgen auf dem Zettel von Wehrführer Rolf Peschken. Das größte Problem war ein Baum am Südring, der umgekippt war und den Verkehr behinderte. Dort sorgte die Feuerwehr am frühen Montagmorgen für Ordnung. „Ansonsten ist es sehr ruhig verlaufen“, so Peschken. Wie in Grefrath wurde auch in Tönisvorst die Bereitschaft in der Wache zurückgefahren.

In der Stadt Willich waren bis zu 170 Feuerwehrleute im Einsatz beziehungsweise in Bereitschaft. Wie in den anderen Kommunen auch wurden diese Kräfte gegen 23 Uhr nach und nach abgezogen. „Wir mussten aufgrund der Wetterlage auf alles vorbereitet sein. Glücklicher ist es glimpflicher verlaufen als befürchtet“, so Feuerwehrsprecher Lars Greiner. Bis Mitternacht gab es in Willich 15 Einsätze. Am Montagmorgen dann folgten weitere Alarmierungen. Dabei ging es unter anderem darum, Parks und Friedhöfe abzusperren. Um dort aufzuräumen, müsse die Stadt nun Spezialfirmen hinzuziehen, so Greiner.

Deshalb sind die Friedhöfe und Parkanlagen der Stadt Willich bis auf weiteres geschlossen. Das teilte die Stadt via Facebook mit. „Die Stadtverwaltung Willich bittet zur eigenen Sicherheit, Park- und Grünanlagen, Friedhöfe und Wälder in den nächsten Tagen zu meiden: Bäume könnten durch den Sturm stark geschädigt sein und stellen so eventuell eine Gefahr dar. Die Stadtverwaltung wird in ihren Anlagen Sturmkontrollen durchführen und diese wieder freigeben, wenn die Verkehrssicherheit wiederhergestellt ist.“ Auch die Sportplätze in Willich sind am Montag gesperrt. „Ob die Anlagen am Dienstag wieder freigeben können, entscheiden die Experten nach der dann vorliegenden Wetterlage.“

Mit sturmbedingten Beeinträchtigungen mussten und müssen die Pendler des RE 10 (Niers-Express) zwischen Kleve und Düsseldorf leben. Nach Angaben der Nordwestbahn sind am Montagmorgen die ersten Verbindungen ausgefallen. Inzwischen rolle der Verkehr. Die Reisenden – unter anderem aus Kempen und Krefeld – müssen aber weiterhin mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

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