Kempen Ohne Männer lacht’s sich prima

Die erste Mädchensitzung der KG Narrenzunft war ein voller Erfolg. Ein Termin für die zweite Auflage 2018 steht schon fest.

Kempen: Ohne Männer lacht’s sich prima
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Der Kempener Karneval ist ja doch überwiegend in Männerhand. Am Freitag nun gehörte der Saal im Kolpinghaus ausschließlich den Damen — bei der ersten Mädchensitzung der KG Narrenzunft. Sportwartin Judith van de Rydt begrüßte die rund 270 Närrinnen, darunter Kempens stellvertretende Bürgermeisterin Irene Steeger, viele Ex-Prinzessinnen und die amtierende Angelika I..

Mit auf der Bühne standen das Trommler- und Pfeiferkorps Schmalbroich und die Tänzer der Narrenzunft, die mit ihrem Auftritt die Damen im Saal gleich begeisterten. Die Herzen der Zuschauerinnen gehörten besonders der sechsjährigen Charlotta, die die Zugabe ganz allein auf der großen Bühne bestritt.

Viel Tanz wurde im Laufes des Abends noch geboten. So lieferten die Rheinstars Düsseldorf eine gute Show und beim Auftritt der Tanzgruppe Kölsch Hännes’chen nahmen Hännes’chen und Bärbelchen, Tünnes und Schäl und viele andere kölsche Originale die Zuschauerinnen mit auf eine Zeitreise von „anno tuck“ nach „up to date“.

In Sachen Stimmung mussten sich die Kempener Eigengewächse aber nicht hinter den Profis verstecken. Die „Schneeflöckchen Reloaded“ der KG Weiß & Blau Kamperlings begeisterten als Matrosen tanzend zu einer rockigen Version von „In the Navy“.

Die Puppen tanzten bei der Showtanzgruppe „Dance for fun“. Von einer Spieluhr-Ballerina bis zum Barbie-Girl hatten sich die Kempener Damen eine schwungvolle Show unter der Leitung von Margret Binzen auf die Bühne gebracht. Fit und hochmotiviert sind die Damen — zwischen 57 und 75 Jahre alt — immer auf den Sitzungen der Senioren-Initiative zu sehen. Auch das Publikum der Damensitzung war schwer beeindruckt von dem Auftritt.

„Und das in Eurem Alter — darf ich das sagen?“, sagte sich Engel Hettwich. So viel Fitness — das hätte sich die Moderatorin des Abends sicher auch gewünscht. Denn Engel Hettwich berichtete von ihren verzweifelten Versuchen, Gewicht zu verlieren — und sorgte dabei für bunte Bilder im Kopf der Zuhörerinnen, als sie von ihrem Versuch berichtete, es im Bauchtänzerinnen-Dress und „im starken Glauben an einen schwachen Motor“ mit dem Laufband im Fitnessstudio aufzunehmen — und das Laufband es dann mit ihrem Bauchtänzerinnen-Dress aufnahm. Ob Kohlsuppen-Diät oder Diskussionen mit dem Ehemann — Engel Hettwich traf den Humor der Damenwelt.

Bauchredner Micha hatte Gustav, „den ältesten Mann der Welt“, mitgebracht, der sich nach guter Bauchrednerpuppen-Manier über seinen Puppenspieler und das Publikum lustig machte. „Ich habe Tinitus im Auge. Ich seh nur Pfeifen.“ Und auch die Ehefrau kam nicht gut weg. Die schönste Zeit in 66 Jahren Ehe? „Fünf Jahre Kriegsgefangenschaft.“

Bei den Musik-Acts hatten die Organisatoren ein gutes Händchen bewiesen. HaPe Jonen ließ den Saal ebenso kräftig mitsingen und feiern wie die Band De Frönde. Partyhits wie „Kölsche Jung“ und „Leev Marie“ konnte die Närrinnen gar nicht oft genug hören. Zum Abschluss bot dann die Band „Echt lekker“ noch mal ein buntes Programm, bei dem neben vielen Partyhits und Kölsche Tön auch rockige Klänge eine Chance hatten.

Am Ende zeigte sich die Narrenzunft um ihren Vorsitzenden Norbert van de Rydt rundum zufrieden. „Es war ein sensationelles Publikum von der ersten Minute an“, freute sich Norbert van de Rydt nach der Sitzung. Einer Fortsetzung im nächsten Jahr steht also nichts im Wege.

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